Jungle by Night
– Synergy (V2 Records)

Die siebenköpfige Avantgarde-Band aus Amsterdam hat sich für ihr neues Album weiterentwickelt und sich erstmals in Gefilde der elektronischen Musik gewagt. Dazu haben die Mitglieder, die vorher für ihre gemeinsamen Tracks im Bereich Jazz/World/Dance/Krautrock-Crossover bekannt gewesen sind, mit Vocodern, Synthesizern und der Ewi herumexperimentiert, einer elektrischen Flöte des Herstellers Akai. Außerdem neu: Erstmalig befinden sich Gastsänger*innen auf dem Album, nachdem man ein Jahr lang bis auf Weiteres nur instrumentale Groove-Musik herausgebracht hat. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreiches Album mit Songs, die Krautrock mit elektronischer Musik fusionieren. Jungle by Night bleiben ihren Wurzeln zwar treu, definieren sich zeitgleich aber auch neu. Eine stilistische Fortentwicklung auf zwölf Songs, die verschiedene Sänger*innen und damit verschiedene spannende Stimmen integrieren – und verschiedene Sprachen: Niederländisch, Englisch, Französisch. Auch die instrumentalen Modi der Songs fallen unterschiedlich aus. Mal sind die Songs entspannter, mal hektischer. Zudem spielt die Band mit verschiedenen analogen Instrumenten. Für das neue Album auch mit elektronischen – Kraftwerk meets Bilderbuch? Naja, nicht ganz, dafür ist die Eigenmarke der Band zu stark. Oder wie Tienson Smeeths, Perkussionist der Band selbst sagt: “Eine analoge Tanzmaschine, angetrieben von sieben Bandmitgliedern.” Auf jeden Fall innovativ und für Liebhaber*innen avantgardistischer, experimenteller Fusionen elektronischer Musik mit anderen Genres geeignet. 9/10 Davy D.