Justin Timberlake – Amerikanischer Traum

Er ist zurück. Justin Timberlake. Nach über vier Jahren erscheint ein neues Album des Popstars. Dass er sich gar nicht als solcher sieht, deutet der Titel des vierten Longplayers an: „Man Of The Woods“

 

Justin-Timberlake

 

Der zehnfache Grammy- und vierfache Emmy-Preisträger hat sich mit dieser Produktion die bislang ambitioniertesten Ziele als Musiker gesteckt, sowohl in klanglicher als auch textlicher Hinsicht. Mit seiner Idee, den Sound traditioneller amerikanischer Rockmusik mit modernen musikalischen Einflüssen zu kombinieren, geht der Musiker und Schauspieler stilistisch den Weg weiter, den er mit seinem letzten Album eingeschlagen hat. Und er geht noch einen Schritt weiter, der ihn zu einem der amerikanischsten Superstars seiner Zeit machen könnte. Denn Justin Timberlake lebt mit seiner Karriere den American Dream wie aus dem Bilderbuch vor.

Nach einem vielversprechenden Start als Kindermoderator des „Mickey Mouse Clubs“ brach er als Frontsänger der weltweit erfolgreichen Boyband *NSYNC reihenweise Teenie-Herzen, um sich schließlich mit der Veröffentlichung seiner Alben „Justified“ und „FutureSex/LoveSounds“ in den 2000er-Jahren zu einem der kommerziell erfolgreichsten und mit mehreren Musikpreisen ausgezeichneten Solokünstler zu entwickeln. Alle seine bisherigen Solo-Alben – „Justified“, „FutureSex/LoveSounds” und „The 20/20 Experience” – erhielten weltweit zahlreiche Platin- und Multiplatin-Awards. In den USA kletterten fünf Timberlake-Songs bis auf Platz 1 der Billboard Hot 100, 17 konnten sich in den Top Ten platzieren. In Deutschland stehen bislang zwei Solo-Nummer-1-Hits und fünf Top-Ten-Hits zu Buche. 2016 veröffentlichte er mit „Can’t Stop The Feeling!“ (aus dem Film „Trolls“) einen internationalen Nummer-1-Hit, der unter anderem in den USA und in Deutschland die Chartspitze erreichte. In den USA war „Can’t Stop The Feeling!“, der ihm seinen zehnten Grammy Award einbrachte, zudem der meistverkaufte Song des Jahres. Darüber hinaus bescherte ihm das Stück eine Oscar- und eine Golden-Globe-Nominierung.

Trotz des Ruhms scheint er aber – als Ehemann der Schauspielerin Jessica Biel und Vater des gemeinsamen kleinen Sohnes – bodenständig geblieben zu sein. Ein Typ in Karohemd und Jeansjacke, der gerne zu Basketballspielen geht. Dies spiegelt sich auch inhaltlich auf dem neuen Album; das neue Songmaterial ist geprägt von Justins Sohn, seiner Frau und seinem ganz persönlichen Weg von Memphis dorthin, wo er heute ist. Zur Seite standen ihm beim Songwriting und der Produktion unter anderem The Neptunes, Timbaland, Chris Stapleton und Alicia Keys. Die erste Vorabsingle „Filthy“ etwa schrieb und produzierte JT zusammen mit Timbaland und Danja, darüber hinaus waren James Fauntleroy und Larrance Dopson am Songwriting beteiligt. Das futuristische Musikvideo wurde vom vielfach ausgezeichneten Regisseur Mark Romanek (REM, Red Hot Chili Peppers, Madonna, U2 u. a.) inszeniert. In dem Clip spielt Timberlake einen modernen Erfinder, der der Welt seine neueste Kreation präsentiert. Nach „Filthy” hat Justin Timberlake noch drei weitere Musikvideos veröffentlicht, unter anderem „Supplies“ – jedes in einem speziellen Stil und mit einer besonderen Farbgestaltung, inszeniert von drei verschiedenen Regisseuren. Die Songs zu den Videos erschienen ab dem 18. Januar im wöchentlichen Abstand und führten so auf das Albumrelease am 2. Februar hin. Zwei Tage nach der Veröffentlichung von „Man Of The Woods“ performte Justin als Headliner der „Pepsi Super Bowl Halftime Show“. Amerikanischer geht’s kaum.

 

 

Aus dem FAZEmag 071/01.2018
Text: Stella Ludwig
www.justintimberlake.com

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