Karlsruhe: 10.000 Ecstasy-Tabletten in Wohnung entdeckt

Symbolbild

Mitte Mai stießen Ermittler in Karlsruhe auf eine außergewöhnlich große Menge Drogen: In einer Wohnung im Stadtteil Waldstadt wurden unter anderem 10.000 Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt.

Die Polizei hatte das Objekt im Rahmen eines laufenden Ermittlungsverfahrens durchsucht. Der Fund sprengt gängige Dimensionen regionaler Drogenkriminalität. Neben der gewaltigen Menge an Ecstasy fanden die Beamten auch rund 330 Gramm Kokain und knapp sechs Kilogramm Marihuana.

Der Drogenfund wurde ergänzt durch 40.000 Euro Bargeld, das nach ersten Einschätzungen aus Drogengeschäften stammen soll. Auch die Zahl der sichergestellten Waffen lässt aufhorchen: Sechs scharfe Schusswaffen und über 300 Schuss Munition wurden in der Wohnung entdeckt.

Die Polizei und Staatsanwaltschaft Karlsruhe gaben die Einzelheiten des Einsatzes in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. Demnach hatte sich bereits im Laufe des vergangenen Jahres der Verdacht erhärtet, dass es sich bei der Wohnung um eine sogenannte „Bunkerwohnung“ handelte.

Diese werden gezielt zum Lagern, Verpacken und Verteilen von Drogen genutzt und sind oft bewusst unauffällig gewählt. Tatverdächtig sind zwei Männer im Alter von 25 und 27 Jahren.

Am Tag nach der Durchsuchung wurden sie dem zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Karlsruhe vorgeführt. Gegen beide wurde Haftbefehl erlassen. Die Ermittlungen gegen sie dauern aktuell noch an, weitere Informationen über mögliche Hintermänner oder Vertriebswege liegen derzeit nicht vor.

Die Dimensionen des Fundes werfen ein Schlaglicht auf das organisierte Drogenmilieu in der Region. Der Besitz von scharfen Schusswaffen in Verbindung mit dem Verdacht auf gewerbsmäßigen Handel deutet auf ein strukturiertes Vorgehen hin.

Die Ermittlungsbehörden dürften daher nicht nur den direkten Drogenhandel im Fokus haben, sondern auch mögliche Verbindungen in überregionale Netzwerke. Wie lange die Wohnung bereits als Drogenlager fungierte, ist bisher nicht bekannt.

Auch zur Herkunft der Substanzen machten Polizei und Staatsanwaltschaft bislang keine Angaben. Klar ist jedoch: Der Fund stellt einen der größten Einzelerfolge der Karlsruher Polizei im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität der vergangenen Jahre dar.

Ob die Wohnung in der Waldstadt bewusst wegen ihrer Lage gewählt wurde, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Wohngebiete dieser Art gelten mitunter als unauffällig und bieten logistische Vorteile. Für Anwohner dürfte der Fund ein Schock gewesen sein – von außen war der Wohnung offenbar nichts Verdächtiges anzusehen.

Quelle: SWR

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