Drehen Sie gern Knöpfchen? Ohja! Dann sind sie bei uns richtig: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Knöpfchendreherei aus dem Hause FAZE. Wir haben wieder tief gebuddelt und nehmen Technik-Gear auseinander, welches uns und Euch Freude im Studio bereiten soll.
Oft sind es die einfachsten Dinge, die uns glücklich machen und unseren Produktionsalltag erleichtern. Die Slate+Ash „16n“ ist eine Faderbank, die simpler nicht sein könnte. Im schwarzen, eleganten Aluminiumgehäuse gehalten, schimmert uns dieses Schmuckstück schon aus der Verpackung heraus entgegen. Die 60mm Alps Fader senden entweder MIDI-Daten via USB oder 3,5mm Stereo-Klinke, haben aber auch alle einen eigenen CV-Out von dem 0-5V ins Modularsystem geschickt werden können. 4×4 im Buchla Music Easel Style gehaltene Faderkappen ergeben also 16 Channels, deren Daten in alle Richtungen gesendet werden können. Vor allem, wenn man ein Case voller Patchkabel hat, kleine Module und dicke Finger, eignet sich die 16n hervorragend auf der Bühne, um schnellen und einfachen Zugriff auf bestimmte Knöpfchen via Control Voltage zu bekommen.
Die Faderbank ist übrigens „hand built“ by Gareth Luke – das ist kein Produkt von der Stange sondern eher ein Produkt für Liebhaber und Soundfetischisten. Vor allem aber ist sie vielfältig einsetzbar, nimmt wenig Platz weg und sieht sehr sehr gut aus. Während unserem Austausch mit Slate+Ash, die den Vertrieb für Gareth übernehmen sind wir auf ein weiteres Produkt gestossen, was unsere Sounddesigner Öhrchen aufhorchen lässt. „Spectres“ ist ein virtuelles Kontakt-Instrument, was umfangreicher kaum sein könnte. Eine wahnsinnig innovative Library ist voll mit 500 experimentellen Sounds. Von Atmosphärischen, gefühlt drei-dimensionalen Klängen über Töne die klingen als wären sie gerade aus dem tiefsten Erdinneren ans Tageslicht gekrochen. Hier ist gerade für alle Fans von Film- und Ambientmusik ein breit gefächertes Instrument geschaffen worden, was alle Grenzen, die man sonst so kannte sprengt. Mit der Collage Engine – der Steuerzentrale – wurde ein Spielplatz geschaffen, wo man nach Herzenslust verschachteln, loopen und einzelne Fragmente herausarbeiten kann. Die 15 GB große Library lässt keine Wünsche offen. Hier wurde vom Slate+Ash Team toll kuratiert.
Während Spectres eher was für experimentelle Musik ist haben wir mit „Monomy“ von Synthonic Audio ein eher klassisches Kontakt-Instrument, was wir Euch wärmstens ans Herz legen wollen. Dein Freund für jedes Abenteuer hat diverse VCO-Synthesizer gesampelt und kommt mit einer ungeheuerlichen Wärme daher, dass man wirklich das Gefühl bekommt, einen echten Oberheim oder Juno unter den Fingern stehen zu haben. Ohne viel Schnickschnack beschränkt man sich hier auf das, worauf es ankommt: Den Sound. Während man über die 7 Drehknöpfchen + Modulation Slider Einfluss herumtweaken kann, hört man schnell, dass hier mit viel Liebe zum Detail in alle Richtungen gesampelt wurde, was das Zeug hält. Über den Sourceregler kann man durch die einzelnen aufgenommenen Recording Gruppen faden und wird je nach Preset auch einfach mal wieder überrascht. Manche Sounds lassen sich zusätzlich mit dem einfach gehaltenen Arpeggiator spielen. Wohlklingende Arpeggios im Stil von Nils Frahm gelingen einem mit Monomy wirklich schnell und ohne jegliche Vorkenntnisse.
Mit freundlicher Unterstützung vom Hersteller Synthonic Audio verlosen wir eine Vollversion unter allen treuen FAZE-Lesern und Knöpfchendreherei Fans. Schreibt uns eine Instagram-Nachricht an @knoepfchendreherei und Ihr landet automatisch in unserer Lostrommel. Der Gewinner wird in der nächsten Kolumne bekannt gegeben und von uns auch über Instagram kontaktiert. Ganz frisch aus der Küche kommt mit „Cuisine“ ein neuer Performance-Sequenzer. Frisch serviert auf 38HP: 12 Tracks für schmackhafte Rhythmen, saftige Melodien und spritzige Modulationen. Wer Bock auf komplizierte Arrangements, organische Patterns und Polyrhythmen hat bekommt Ihr ein amtliches Haushaltsgerät, welches sich sowohl standalone als auch ins Modularsystem schrauben lässt. Die ersten Gehversuche waren zugegeben etwas holprig, da das Gerät wohl beim Transport einen mitbekommen hatte. Durch den hervorragenden, freundlichen Support der neuen Berliner Company kam aber schnell ein Austauschgerät mit dem wir seitdem viel Spass haben. Besonders die Tastatur, die ein gleichzeitig 909 und Taschenrechner Feeling mitbringt ist toll verarbeitet und macht Spass beim Programmieren von Sequenzen und Rhythmus-Pattern.
Dreht weiter fleissig an den Knöpfchen und seid kreativ! Bis zum nächsten Mal.
Aus dem FAZEmag 146/04.2024
Text: Frank Sonic
www.knoepfchendreherei.de