Kollektiv lässt Berliner Theater mit elektronischer Musik wiederauferstehen

Kollektiv lässt Berliner Gebäude mit elektronischer Musik wiederauferstehen. Foto-Quelle: Facebook-Seite von HÖR Berlin

Das historische Gebäude Wilhelmine in Berlin besitzt eine lange Historie, unter anderem als Theater. Ein Künstlerkollektiv hat die ehrwürdige Location für einige Veranstaltungen wiederbelebt. HÖR Berlin war beispielsweise zu Gast. Für die Location ist eine Mehrzwecknutzung geplant – ein vorbildliches Projekt in Zeiten der Clubkrise.

Die Wilhelmine im Berliner Stadtteil Oberschöneweide wurde 1912 als Wohlfahrtsort für Arbeiter errichtet. Verantwortlich dafür war die Accumulatoren Fabrik Aktiengesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab dem Jahr 1948, wurde die Location als Kulturhaus genutzt. Später befand sich dort ein Theater.

2024 wurde den historischen Innenräumen des Standortes neues Leben eingehaucht. Zu verdanken ist das dem Kollektiv 1-06, einem dynamischen Kulturzentrum, das Kunst, Kreativität, Nachdenken und Experimentierfreudigkeit zusammenbringt. Das Ziel: die Förderung der Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen wie der Musik, der Kunst und mehr. Immersive Erlebnisse treffen in dynamischen Räumen auf innovative Ausstellungen oder auch Musikveranstaltungen. Berücksichtigt werden verschiedene visionäre Perspektiven, aktive soziale Studien und Experimente anstelle von fertigen Resultaten. Im Fokus steht dabei der Wandel der Berliner Stadtentwicklung im Laufe der Zeit. Das Kollektiv entdeckt etwa alte Gebäude wie die Wilhelmine wieder und belebt diese mit Kunst und Kultur. 2023 fand etwa eine Ausstellung unter dem Namen „Under (De) Construction in der Friedrichstraße 112b, dem ehemaligen TACHELES in Mitte statt. Mit der Wilhelmine hat eine ehrwürdige Galerie und ein Labor für die eigenen Ansätze gefunden.

Am 14. Dezember des letzten Jahres hat dort beispielsweise eine kooperative Veranstaltung mit HÖR Berlin stattgefunden, die Kunst, Musik und Community zusammengebracht hat. Zuvor gab es bereits eine Verbindung zwischen Pop-Up-Gallery und Party mit Acts wie Lars Eidinger oder Kapote oder die Party-Kollabos mit Encounters, zu der Acts wie Roboto Koch, Meredi oder auch Nadia Struiwigh aufgetreten sind – eine tolle Alternative zu bereits bekannten Clubs und immer wieder genannten Locations wie dem Berghain, dem KitKatClub, dem Ritter Butzke und vielen weiteren in Berlin.

Ein Set aus der Wilhelmine, gemeinsam von HÖR Berlin und 1-06 umgesetzt:

In Zukunft möchte die Trockland Management GmbH, eine Immobiliengesellschaft, die sich für die Entwicklung von lebenswerten Orten einsetzt, die Wilhelmine als Kulturzentrum für die Gastronomie, die Hotellerie, Community-Veranstaltungen sowie weitere Events nutzen – ein vorbildliches Projekt für die Stadtentwicklung und eine Möglichkeit, in Zeiten der Clubkrise, alternative und historische Kulturorte dauerhaft zu erhalten.

Falls ihr die Location für euer Event zukünftig mieten möchtet, hier entlang.

Die rbb24 Abendschau hat einen Beitrag über das Projekt 1-06 Berlin gezeigt:

Quellen: WiLHELMiNE, Trockland, Resident Advisor, 1-06, Instagram, kultur24.berlin, Trockland

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