Kolombo – Laut & dreckig

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Flugmeilen dürfte Kolombo längst nicht mehr zählen wollen. Der DJ und Produzent gilt als einer der erfolgreichsten Artists aus Belgien und spielt nahezu auf allen Winkeln des Globus. Olivier Grégoire aka Kolombo hat im Laufe seiner Karriere in unterschiedlichen Projekten und Kollaborationen die Welt der elektronischen Musik für sich ausgelotet und ist letzten Endes bei einem sehr groove-intensiven House gelandet, der ihm Fans auf aller Welt beschert. Er hat im Laufe der Zeit auf Labels wie Kompakt, Noir Music, Turbo und Eskimo veröffentlicht und betreibt mit Kollege LouLou Players das erfolgreiche Label LOULOU REC, das sich ebenfalls dem House verschrieben hat. Nachdem Kolombo langsam aber sich die weltweite Szene für sich erobert hat, Tourneen in Mexiko, Brasilien, Europa und die USA sich nahtlos die Klinke in die Hand geben, findet sein Sound auch in Deutschland immer mehr Fans. Wir haben mit ihm über seine aktuellen Veröffentlichungen, das Sonar Festival und seine Liebe zum Funk gesprochen.

Hi Kolombo. Man darf ja sicher noch zum 100. Release auf LouLou Records gratulieren. Ihr habt ja einige spannende Remix-Artists für die Hundert an Bord.

Hey, Danke. Ja richtig, wir haben einige unser Lieblingskünstler gefragt, um das Release zu etwas ganz Besonderem werden zu lassen. Gui Boratto, Etienne De Crecy & The Subs haben dann letzten Endes fantastische Remixes abgeliefert, auf die wir sehr stolz sind.

Woher nimmst du deine Inspiration, wenn du im Studio sitzt und an Tracks arbeitest?

Tatsächlich höre ich unglaublich viel Musik. Mir hat es die Ära der 70er angetan und so laufen bei mir ständig Soul & Funk Scheiben. Ich habe für mich Al Green, Sly Johnson und Bob James entdeckt, nur um mal ein paar Namen zu nennen. Wirklich wahnsinnig gute Künstler. Ich versuche mittlerweile genau diesen Groove in die Jetztzeit zu übertragen und in ein modernes und elektronisches Gewand zu hüllen, das im Club funktioniert.

Diesen Groove entdeckt man hörbar in deinen Produktionen. Gibt es neben der Inspiration noch spezielle Tools im Studio die den Sound von dir ausmachen?

Im Studio nutze ich sowohl digital als auch analoge Elemente – es ist letzten Endes eine Art Hybrid und vereint das für mich passende aus den zwei Welten. Vintage Maschinen haben bei mir genauso eine Berechtigung wie auch gute digital plugs-ins. Für die Basslines zum Beispiel nutze ich MKS50, MKS80, Siel, Juno oder auch Equipment von Korg. Zum Schluss poliere ich dann nur noch ein wenig mit den plug-ins. Und am Ende des Studiotages entsteht dann mein Sound – laut & dreckig.

Du bist nicht nur im Studio sondern bereist nahezu den gesamten Globus. Was macht es nach wie vor für dich spannend durch die Welt zu jetten?

Für mich ist es immer noch etwas Magisches und aufregendes neue eigene Demos und unveröffentlichte Tracks vor einer großen Crowd zu spielen. Das jagt meinen Adrenalinspiegel bis an die Decke.

Gibt es nach all den Jahren des Tourens Länder, die dich besonders anziehen?

Oh ja, die gibt es. Es gibt unheimlich viele coole Clubs auf der Welt, die alle verdient hätten aufgelistet zu werden. Jedoch habe ich mich besonders in die Länder Latein Amerikas verliebt. Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay – die Menschen dort sind einfach einzigartig.

Und wie steht es mit deinem Heimatland Belgien. Wie würdest du die Szene beschreiben?

Für mich persönlich passiert vor allem im Norden des Landes eine Menge. Antwerpen und Brüssel als auch Genf haben wahnsinnig gute Partys und fantastische Clubs im Repertoire. Und natürlich gibt es auch einige kleinere wirklich coole Events und Partys im Süden.

Gibt es derzeit Musik oder sogar spezielle Artists die es dir besonders angetan haben?

Momentan spiele ich wieder sehr groovelastige Tracks, die aber dennoch insgesamt gut produziert und kraftvoll sind, sogar mit einem Hauch Techno. Ich spreche von Artists wie Malikk, Dirtylover, Jean Bacarreza oder auch Fran Bortolossi – die Jungs rocken einfach.

Was steht bei dir gerade an?

Ich freue mich besonders auf den LouLou Records Showcase in Barcelona gemeinsam mit LouLou Players, Mason, Sharam Jay und einigen weiteren spannenden Artists. Danach haben wir im Ritter Butzke am 18. Juni in Berlin ein LouLou-Records-Event, auf das ich mich ebenfalls sehr freue. Im Anschluss geht es weiter nach Frankreich, Peru, Argentinien und die USA. Ebenfalls sind derzeit meine ‘Secret Weapons 2’ auf LouLou Records erschienen. Da bleibt kaum Zeit zum Luft holen.

Vielen Dank!

Ebenfalls.

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