Kris Menace – Electric Horizon (Compuphonic)

Gut drei Jahre nach seinem Erstlingswerk „Idiosyncrasis“ erscheint am 16. April das zweite Kris Menace Album „Electric Horizon“. Handelte es sich 2009 noch um so eine Art „Best Of“ des bisherigen Schaffens, das ganze drei CDs in Anspruch nahm, muss man sich diesmal mit lediglich einer zufrieden geben. Die hat es aber nicht weniger in sich. Was soll man auch anderes erwarten von einem Mann, der schon für Depeche Mode, Kylie Minogue und Robbie Williams geremixt hat und den Spagat zwischen Kredibilität und Mainstream mit einer fast schon unheimlichen Leichtigkeit zu nehmen scheint. Musikalisch erkennt man den aus der Pfalz stammenden Christoph Hoeffel nach wie vor sofort. Druckvoll und glasklar sind die 12 Stücke produziert. Trancig anmutende Soundlandschaften, Synth-Flächen und sphärische Spannungsbögen ziehen einen sofort in ihren Bann. Paradebeispiel dafür ist die erste Single „Falling Star“. Aber auch alle anderen Stücke haben dieses gewisse Etwas an Mystik und schnörkelloser Reinheit. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber diese Gratwanderung zwischen House und Trance kreiert wirklich etwas Einzigartiges. Die straighten Beats und warmen Piano-Chords von „Fly Me To The Moon“ könnten zum Beispiel auch einen Nu-Disco-Track einleiten. Was dann aber außenrum an Sounds und Flächen so passiert gibt dem Song wieder eine ganz andere Richtung und macht ihn zu etwas ganz Außergewöhnlichem. Erstaunlich auch, wie man so viel Atmosphäre ganz ohne Gesang erreichen kann. Alle Titel sind Instrumentals. Dies erklärt vielleicht auch, warum nur eine Zusammenarbeit auf dem Longplayer zu finden ist. Der Titel „Efeel“ entspannt mit KoweSix von Moonbootica. Auch er hebt sich aber deutlich von dem ab, was die beiden sonst unter ihrem Projektnamen Black Van so machen. Fazit: Wenn man sich auf diese Platte einlässt, sich von ihr mitnehmen lässt, dann ist sie wirklich etwas ganz Besonderes. 9 Points TB