Krust – The Edge Of Everything (Crosstown Rebels)

14 Jahre ist es her, dass Krust sein letztes Album veröffentlichte. Ich erinnere mich noch daran, dass ich die LP eher so semi-gut fand damals. Und umso mehr überrascht mich „The Edge Of Everything“, bei dem sich Krust musikalisch wieder wirklich gefunden zu haben scheint. Nur noch am Rand spielt Krusts Vergangenheit als Betreiber von Labels wie Full Cycle oder Dope Dragon mit Roni Size eine Rolle. Nur noch ganz leicht hört man, dass es sich bei Krust wirklich um den Drumandbass-Pionier handelt, der für musikalische Meilensteine wie „Warhead“ verantwortlich war. Die Vibes und der Minimalismus dieser Zeit schwingen zwar noch dezent mit, dennoch findet „The Edge Of Everything“ merklich weniger auf dem Dancefloor statt. Und wenn, dann in einer Reihe mit Artists wie Om Unit, die den Spagat zwischen Jungle, düsterem Drumandbass, Drumfunk und vielleicht Footwork verkörpern. Denn genau zwischen eben diesen Stühlen sitzt Krusts Album, nur, um sie dann mit Ausflügen in Richtung Ambient und Hip-Hop sowie diversen Drummachine-Spielereien umzuschmeißen. Und so stelle ich mir vor, wie Kirk Thompson alias Krust zwischen diversen umgeworfenen Möbeln sitzt und genau weiß, dass man manchmal zumindest teilweise mit alten Gewohnheiten brechen muss, um etwas ganz Neues und Eigenes zu formen. 10/10 Feindsoul