
Mit „Rezil“ veröffentlicht der Bulgare Impérieux sein Debütalbum auf Stefan Goldmanns Label Macro und schickt uns auf eine abenteuerliche Leftfield-Techno-Reise voller Experimente und rollender Rhythmen. Wir haben mit ihm geplauscht.
Alper, du stammst aus Kircaali/Kardjali in Bulgarien. Ein Ort mit einer reichen Kulturgeschichte, nicht wahr?
Ich vermute, dass die geografische Lage der Stadt viele Einflüsse aus der Türkei und Griechenland zulässt. Meine Sicht auf die Stadt hat sich, seitdem ich sie verlassen habe, stark verändert. In meiner Vorstellung ist es meine traurige und einsame Heimatstadt, an die ich manchmal mit viel Wehmut denke. Ich nehme an, daher kommt die Melancholie in einigen meiner Stücke.
Inwiefern hat dieser Hintergrund deine Musik geprägt?
Ich vermute, dass mein Vater, der damals zu Hause viel unterschiedliche Musik spielte, einen großen Einfluss hatte. Eine Erinnerung, die ich habe, ist, dass wir zu Hause diese riesigen Tieftöner hatten und ich SNAP! aufgedreht habe.
Dein neues Album erscheint auf Stefan Goldmanns Macro. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Als ich als Teenager in Bulgarien lebte, suchten wir nach „lokalen“ Produzenten und DJs. Stefan Goldmann und Strahil (KiNK) waren die Ersten, zu denen ich aufschaute … was ich immer noch tue. Nachdem ich auf KiNKs Sofia Records veröffentlicht hatte, bekam ich sehr positives Feedback von Stefan, und wir spielten öfters zusammen. Ich habe angefangen, ihm ein paar Songs zu schicken und daraus ist nun ein Album mit zehn Tracks geworden.
Du bist ein sehr experimentierfreudiger Producer. Ein paar Insights in deinen Workflow?
Ich habe Standard-Settings in meiner DAW gespeichert, sodass es manchmal überwältigend sein kann, etwas von Grund auf neu zu beginnen. Da ich kürzlich meine gesamte Hardware verkauft habe, habe ich das Gefühl, dass ich in der DAW selbst jeden Sound bekommen kann, den ich will – ohne viele externe Plug-ins.
Wie geht es weiter?
Ein paar Shows stehen an und eine Debüt-Japan-Tour ist für April gebucht. Ich habe außerdem eine EP gemacht, die dieses Jahr auf einem meiner Lieblingslabels erscheint. Mehr kann ich dazu leider noch nicht sagen.
Tracklist „Rezil“:
1. Fo Pio
2. Objectify
3. Deliro
4. Gider
5. Sword Fight
6. Rezil
7. Imana
8. Almost Had It
9. Phase Rotation
10. Young
Das Album „Rezil“ von Impérieux ist am 21. Februar via Macro erschienen.