LA LA – der Shootingstar aus Schottland

LA LA – viel gebuchte Aufsteiger-Produzentin aus Großbritannien

LA LA ist eine der aufstrebenden Produzentinnen aus dem Vereinigten Königreich. Ursprünglich stammt sie aus Glasgow, Schottland, und lebt jetzt in London. Ihre eklektischen Performances und ihre groovige Musik sorgen dafür, dass sie international immer mehr Bookings erhält. Wir haben LA LA, alias Lauren Andrew, interviewt, um herauszufinden, was wir von diesem Talent, das bereits international auf Line-ups etablierter Veranstaltungen wie HE.SHE.THEY, CiroLoco oder Neopop auftaucht, neben den Remixen zu ihrem kürzlich erschienenen Mixtape-Album, erwarten können.

  1. Wie hat alles angefangen – deine Karriere als Produzentin und DJ?

2011 kaufte ich Decks in einem Plattenladen in Glasgow namens Rubadub, eine der bekanntesten und beliebtesten Institution vor Ort. Als ich meine Neuanschaffung in der Hand hielt, traf ich einen Promoter und erzählte ihm von meinem Plan, mir selbst das Auflegen beizubringen. Ein Jahr später rief er mich an und fragte, ob ich freitags in einem neu eröffneten Club auflegen wolle. Ich war auf keinen Fall bereit, ein fünfstündiges Set zu spielen, aber ich wusste, dass ich wahrscheinlich nie wieder eine solche Gelegenheit bekommen würde, also sagte ich zu. Und hier sind wir nun, über ein Jahrzehnt später! Das Produzieren kam später, etwa zwei Jahre nachdem ich in Clubs begonnen habe. Zuerst wollte ich mich als Selektor beweisen. Der Rest ergab sich von selbst. Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich in den ersten Jahren im Studio immer noch dabei war, meinen Sound als Selektor zu finden, sodass sich nichts ergab. Aber mit der Zeit fühlte ich mich zurück ins Studio gerufen. Meine Plattenlabels Brand New und Sound As haben dabei eine große Rolle gespielt. Die Arbeit und Unterstützung anderer Künstler ist die größte Inspiration, die man finden kann.

  1. Du bist von Glasgow nach London gezogen. Was waren die Gründe für diesen Umzug, und vermisst du manchmal deine Heimat?

Als Tourneekünstler braucht man eigentlich nur einen guten Flughafen, und London hat viele davon, also ist das der offensichtliche Anreiz. Um ehrlich zu sein, verbringe ich so viel Zeit auf der Straße, dass mein Lebensstil ziemlich nomadisch ist, man muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass man immer weiß, wo man als nächstes sein wird. Glasgow liegt mir sehr am Herzen, nach all dem Chaos der Gigs wieder nach Hause zu kommen ist toll, aber London ist mein Zuhause.

  1. Als Nächstes werden Remix-Pakete für alle Tracks deines ersten Mixtape-Albums erscheinen. Könntest du ein paar Einblicke oder Details über sie mitteilen?

Letztes Jahr habe ich meine erste Veröffentlichung „give yourself a try“ in die Welt gesetzt. Ich war fest entschlossen, nichts zu veröffentlichen, bevor ich nicht ein vielfältiges Werk geschaffen habe, etwas, das meiner Meinung nach meine Person als Künstler und Selektor repräsentiert. Es fühlte sich richtig an, daraus ein 10-Track-Mixtape zu machen. Das ist eine Ode an viele der Stücke, die ich als Kind gehört habe und die mein Interesse und mein Verständnis von Musik geprägt haben. Da ich in erster Linie DJ bin, haben wir die einzelnen Tracks lückenlos ineinander gemischt, so dass es sich wie ein Gesamtwerk anfühlte und immer noch anfühlt. Es gibt eine Menge Erwartungen, wenn man als DJ auflegt – wenn man seine eigene Musik veröffentlicht, führt das dazu, dass die Leute kommen, um dich live zu sehen und diesen einen Song zu hören, den sie mögen – das hat mich definitiv dahingehend beeinflusst, dass ich keine Single-Veröffentlichungen machen wollte.

  1. Könntest du uns verraten, welche Künstler für die Remixe ausgewählt wurden und wie du diese Verbindungen hergestellt hast?

Ich bin so stolz auf die Künstler, die an den Remixen beteiligt sind – es ist eine verrückte Zusammenstellung von Namen, von denen ich selbst ein großer Fan bin und die ich schon seit einiger Zeit auflege, unterstütze und deren Veröffentlichungen ich kaufe. Ich betrachte es als das größte Kompliment, dass Leute, die ich bewundere und verehre, an einem Projekt für mich mitarbeiten wollen! Es fühlt sich an wie ein wahrgewordener Traum. All diese Beziehungen sind unterschiedlich, aber alle haben sich wirklich auf der Grundlage von Respekt entwickelt. Wenn ich einen Produzenten finde, den ich liebe, würde ich mich nie scheuen, ihm eine Nachricht zu schicken, um ihm zu sagen, wie unglaublich ich ihn finde. Diese Erfahrung hat mir wirklich gezeigt, wie wichtig die Gemeinschaft ist. In der Musik gibt es so viel Gatekeeping und falsche Regeln, das ist schon verrückt! Ein Projekt wie dieses zu haben, das so authentisch und natürlich ist, bedeutet mir so viel.

  1. Was sind eure Pläne für die nächsten Monate? Kannst du uns etwas über anstehende Veröffentlichungen sowie Details über Gigs oder Auftritte verraten?

Ich wünschte, ich könnte euch alles sagen, was ich diesen Sommer vorhabe, aber es ist immer frustrierend, darauf zu warten, dass etwas angekündigt wird oder live geht. Man möchte es von den Dächern schreien und manchmal verbringt man Monate damit, die Dinge auf Eis zu legen. Diesen Monat spiele ich auf dem Nuits Sonores in Lyon, auf dem Love Saves the Day in Bristol und auf einigen Festivals, auf denen ich schon seit Jahren spielen wollte! Es ist wirklich ein ständiger Aha-Moment, wenn man Buchungen und Kollaborationen von Institutionen und Marken erhält, die einen seit Jahren inspirieren. Ich werde bald wieder im Studio sein und an meiner nächsten EP arbeiten. Ich kann es kaum erwarten, mich hinzusetzen und daran zu arbeiten!

  1. Auf welchen Gig freust du dich am meisten?

Viele Leute freuen sich auf die großen Gigs und Festivals. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, an diesen Orten zu spielen und es ist eine große Ehre. Aber für mich sind die besten Gigs immer die Underdog-Locations und -Veranstalter. Kleine, verschwitzte Clubs, in denen die Leute ihre Handys weglegen und anfangen zu tanzen. Ende des Monats spiele ich im Omeara in London, was einer meiner ersten LGBTQ+-Gigs ist. Von meiner eigenen Community gesehen zu werden und in diesen Räumen zu spielen, erfüllt mich wirklich.

  1. Hast du irgendwelche Pläne, nach Deutschland zu kommen, um Konzerte zu spielen?

Man darf gespannt sein…

Die ersten Remixe zum Mixtape-Album „give yourself a try” sind gerade als EP erschienen. Hier könnt ihr reinhören: