Dass Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda irgendwann mal auf Spotify mit einem Dance-Song landen würde, hätte er wohl auch nicht erwartet. Die Wege des Herrn sind jedoch unergründlich und so finden aufmerksame Raver den „STADTPFARRER“ nun genau dort.
Im Internet hat er zwar inzwischen „eine große Fangemeinde“ dank seiner wöchentlichen „Impulse am Morgen“, schreibt die OSTHESSEN|NEWS. Doch die musikalische Abzweigung dürfte ihm neue „Hörer“ bescheren.
„Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda-da-da-da-da“ – schallt es durch die Boxen. Ein Nutzer namens „Stadtpfarrer“ veröffentlichte jüngst auf Spotify zwei Tracks, die inzwischen schon 13.000 Aufrufe zählen.
„Meine Impulse werden öffentlich herumgeschickt und auf meinen inzwischen zehn WhatsApp-Gruppen mit 2.500 Teilnehmern geteilt. Ich bekomme dazu viel Feedback, teilweise auch negatives, von Kirchenkritikern“, meint der Pfarrer, er habe aber nichts gegen den Song.
„Selbst wenn ich persönlich mit der Musik nichts anfangen kann, sprechen die Lieder vielleicht neue Zielgruppen an.“ Da die Vocal-Snippets gewissermaßen Mitschnitte aus seinen Gottesdiensten sind, glaubt Buß zu wissen, wer hinter dem ganzen Spaß stecken könnte.
„Die Lieder sind als Fastnachtsgag entstanden – zur Pfarreifastnacht vor drei Jahren ist das erste herausgekommen, über Stefan Buß. Dann hatte im letzten Jahr Diakon Rudi Bohl, der auch an der Stadtpfarrkirche tätig ist, seinen Auftritt.“
Rudi Bohl? Richtig! Buß ist nämlich nicht der einzige Gläubige, den es erwischt hat. „Ich bin der Rudi aus Pilgerzell – der Herr sei mit euch – Messwein und Weihrauch ist auch Mischkonsum“, heißt es in „seinem“ Song. Was dann folgen sind Samples, Kick Drums, Bass Lines, und eine Melody Line.
„Lass‘ krachen!“ fordert der zweite Pfarrer in einem Track auf, in dem er selbst zitiert wird, und ergänzt: „Wir saufen nicht – wir trinken nur Bier und Schnaps!“ So ließ sich der Produzent letztendlich ausfindig machen.
„Jeder hat seine Eigenarten, die habe ich versucht, in den Liedern zu verarbeiten. Augenzwinkernd, aber nicht abwertend“, sagt der „Schuldige“, Frederik Kress aus der Stadtpfarrei Fulda.
„In meiner Ausbildung zum Toningenieur habe ich gelernt, wie man Songs baut – und das dann gleich umgesetzt. Es ist eher Hommage als Persiflage“, erklärt der nun auf Spotify Beats droppende STADTPFARRER.
Quelle: OSTHESSEN|NEWS
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