Darauf habe wahrscheinlich nicht nur ich halbe Ewigkeiten gewartet. Das neue Album der Kapelle um James Murphy liegt nun endlich vor mir und ich bin total heiß, das Ding das erste mal zu hören. Also rein damit! Sound of Silver fängt genau da an, wo das erste LCD Album aufgehört hat. Der Sound ist immer noch herrlich roh und ungeschliffen, oft wie eine gute Party in irgendeiner altehrwürdigen Discothek, in der schon mein Vater seine Kumpels zu psychedelischer Rockmusik unter den Tisch getrunken hat. Und was beim ersten Album teilweise noch wie ein nicht ganz ausgereiftes Experiment wirkte, ist hier durchgehend rund und ausgearbeitet. Schweinefunkrock-Nummern wie das fast schon legendäre „Daft Punk Is Playing In My House“ gibts natürlich auch wieder, Highlights sind die aktuelle Singeauskopplung „North American Scum“ oder das stellenweise stark an „Yeah“ erinnernde „Us v. Them“. Kickt Arsch, rockt Haus. Zwar gibts zwischendurch auch den ein oder anderen Track, der alles andere als aufregend vor sich herplätschert und haarscharf an der Belanglosigkeit vorbeischlittert – siehe „Someone Great“ oder „All My Friends“ – doch am Ende versöhnt die irgendwie unbeholfene aber doch schräg-schöne Ballade „New York, I Love You But You´re Bringing Me Down“ Kritiker und Befürworter. Alles in allem zwar keine Offenbarung aber irgendwie doch genau das, was man eigentlich erwartet hat. (4/6) Sanomat