Wenn man sich das neue Album der schwedischen Elektro-Pop-Band “Little Dragon” anhört, dann kann man sich auf das Austoben auf einem verträumt-wilden Klangspielplatz freuen. Auf diesen führt uns die Band, die sich aus der schwedisch-japanischen Sängerin Yukimi Nagano, den Multiinstrumentalisten Håkan Wirenstarnd, Fredrik Wallin an Keyboard und Bass und Erik Bodin an Schlagzeug, sowie Perkussion zusammensetzt. Naganos warm-sonores Timbre, dass einen großen Stimmambitus aufweist, klingt mal intim, dann mal wieder frech und melancholisch zugleich. Aber auch eine soulig-lässige Stimmfarbe lässt die Schwedin zu und erzeugt den ganz speziellen catchy drive, der die ganze LP “New Me, Same Us” durchzieht. Little Dragons Soundfarbe ist nie linear, sondern sucht das experimentelle, ohne aber dabei den Hörer mit unkontrollierten Beats und Melodien zu überfordern. Auch wenn Naganos Stimme das Album dominiert, liegt ein starker Fokus ebenso auf einem vielfältigen Perkussionsapparat. Organische Beats, die grooven, mal Rapp-Basslines aufgreifen und dann sich wieder in fließenden Reggea-Vibes verlieren. Überall Fetzen von Pop und Indie Dance. Mit ihrem jüngsten Release gelingt somit ein in sich schlüssiges Musikwerk, dass sich ungezwungen mit einer Bandbreite von Soundstimmungen und einer großen Klangdiversität präsentiert. Beeindruckend vor allem Yukimi Nagano, die rotzige Popnummern abfeuern kann und dann aber auch wieder, wie in der glitzernden Jazz-Pop-Ballade “Every Rain” ihrer Stimme eine romantische Note verleiht. 8/10 Hanna