London Elektricity – Building Better Worlds (Hospital)

Wenn Hospital-Boss Tony Colman unter seinem Alias London Electricity ein Album herausbringt, dann bedeutet das in der Regel Aufbruchstimmung. Denn Colman bricht Drumandbass-Hörgewohnheiten auf, bricht mit Standards zu Gunsten einer Musikalität, die im Kontext der Clubmusik gerne mal verloren geht. Tony Colman bringt Jazz, Soul, live gespielte Instrumente und damit eine Dynamik zurück auf den Drumandbass-Globus. Und dass das funktioniert, beweist auch sein neuer Longplayer „Building Better Worlds“. Über 14 Tracks holt London Electricity den Zuhörer da ab, wo Drumandbass ihn in den frühen 2010ern, als Neurofunk immer mehr anfing zu schreddern und Jumpup zuweilen den Groove verlor, nicht mehr mitnahm. In jeder Minute des Albums spürt man, dass hier nicht nur ein Produzent am Werk war, der schnelles Futter für den Dancefloor erzeugen wollte, sondern ein Musiker mit einer Vision. Und dieser Musiker hat mit „Building Better Worlds“ vielleicht den Höhepunkt dessen erreicht, was in Sachen Musikalität im Drumandbass-Kontext möglich ist – und damit auch das relevanteste DnB-Album des Jahres produziert. 10/10 Feindsoul