Mallorca: Polizei verfolgt Deutschen LKW-Dieb auf Drogen

Symbolbild

Ein deutscher Urlauber hat auf Mallorca für Aufsehen gesorgt, als er am frühen Morgen einen Lastwagen vom Obst- und Gemüsegroßmarkt Mercapalma nahe der Flughafen-Autobahn stahl.

Nur mit einer kurzen Hose bekleidet und barfuß, startete er eine waghalsige Fahrt durch Palma in Richtung Sóller im Nordwesten der Insel. Die Polizei bestätigte, dass der Mann offenbar unter Drogeneinfluss stand.

„Er hat angegeben, die ganze Nacht gefeiert zu haben, dabei habe ihm jemand Drogen ins Glas geschüttet“, so ein Sprecher der Ortspolizei von Bunyola gegenüber der Zeitung Ultima Hora. Der Deutsche habe den Drogenkonsum zugegeben und zeigte sich bei seiner Festnahme äußerst aggressiv.

Trotz eines Zusammenpralls mit einem Betonmast, der umzustürzen drohte, setzte der Fahrer seine chaotische Fahrt fort. Erst nach einer längeren Verfolgungsjagd konnte die Polizei ihn in der Nähe der Stadt Bunyola, etwa 20 Kilometer nördlich von Palma, stoppen.

Dabei mussten Beamte neben Handschellen auch Kabelbinder einsetzen, um ihm die Füße zu fesseln. Ihm droht nun ein Strafverfahren wegen Diebstahls, Gefährdung des Straßenverkehrs und Widerstands gegen die Staatsgewalt.

Der Fall ist kein Einzelfall, sondern reiht sich ein in eine zunehmende Zahl von Drogendelikten auf der Insel. Laut Verkehrsbehörde DGT haben sich Anzeigen wegen Drogen am Steuer auf den Balearen von rund 500 im Jahr 2022 auf fast 2.000 im Jahr 2024 vervierfacht.

Besonders Palma verzeichnet einen Anstieg beim Konsum harter Drogen wie Heroin, was an die Drogenproblematik der 1980er erinnert. Die Stadt reagiert mit drastischen Maßnahmen: Im Viertel Son Banya sollen künstlich angelegte Krater verhindern, dass dort neue Verkaufsstellen für Drogen entstehen.

Auch Partytouristen stehen immer wieder im Fokus, wenn es um das heimliche Beimischen von K.-o.-Tropfen in Drinks geht. Mit über fünf Millionen deutschen Besuchern jährlich bilden diese die größte ausländische Besuchergruppe auf Mallorca.

Doch der Massentourismus sorgt zunehmend für Spannungen mit der einheimischen Bevölkerung, die unter steigenden Lebenshaltungskosten, Wohnungsmangel und respektlosem Verhalten einiger Touristen leidet.

Vorfälle wie die Lkw-Fahrt im Drogenrausch heizen die Debatte weiter an. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Straftaten, oft begünstigt durch exzessiven Alkohol- oder Drogenkonsum.

Die Forderungen nach einer Begrenzung des Tourismus und mehr Respekt gegenüber den Bewohnern nehmen zu. Der jüngste Vorfall wird daher nicht nur juristisch, sondern auch gesellschaftlich nachwirken.

Quelle: MoPo.de

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