
Der britische Komponist Max Richter hat die dortige Regierung vor einer geplanten Urheberrechtsreform gewarnt und dazu vor zwei Ausschüssen gesprochen. Laut Richter und anderen Künstlern stellt die geplante Gesetzesänderung eine Bedrohung für die Musik als Kunstform dar.
Die Pläne der britischen Regierung unter Premierminister Keir Starmer sehen vor, dass KI-Entwickler zukünftig urheberrechtsgeschützte Musik für die Entwicklung von KI-Tools verwenden dürfen, wenn die Urheber dem nicht deutlich widersprechen. Damit möchte die politischen Initiatoren dahinter Künstliche Intelligenz verstärkt fördern und in die Zukunft investieren. Musiker wie Max Richter sehen jedoch die Probleme und Bedrohungen, die das Vorhaben für das künstlerische, kreative Werk von Musik mit sich bringt.
Max Richter äußerte sich in Westminster vor dem Ausschuss für Digitales, Kultur, Medien und Sport (DCMS) sowie dem Ausschuss für Wissenschaft, Innovation und Technologie zu dem Vorhaben. Die Vorschläge bezeichnete er mit den Worten „unfair und undurchführbar“ (aus dem Englischen übersetzt). Die Musik, wie man sie heute kennen, würde unter der Reform „in die Geschichte eingehen“, wenn man Urheberrechte nicht schütze. Dann gäbe es „keine Zukunft für menschliche Schöpfer“ mehr.
Auf Instagram postete Max Richter ein Statement zur geplanten Überarbeitung des Copyright-Gesetzes:
Um die Brisanz für künstlerische Schöpfer von Musik noch deutlicher zu zeigen, startete Richter eine Petition, die bisweilen schon über 40 000 Unterschriften erhalten hat. Zu der Petition geht es hier entlang.
Zu den Unterzeichnern zählen etwa Musiker, Komponisten, Autoren, Produzenten, Künstler sowie Politiker. Richter äußerte sich auch beim BBC Radio 4 zur geplanten Gesetzesänderung und ihren Gefahren:
“The creative process is not something I want to outsource.”
Composer Max Richter is appearing in front of the culture media and sports select committee to argue AI training models should not be allowed unregulated access to musician’s work.#R4Today
— BBC Radio 4 Today (@BBCr4today) February 4, 2025
Neben Max Richter äußerten sich etwa auch Elton John und Paul McCartney zu der Urheberrechtsreform. Max Richter veröffentlichte zuletzt die „20 Year Edition“ von „The Blue Notebooks“ auf Deutsche Grammophon:
Quellen: Resident Advisor, Deutschlandfunk, WDR
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