Maya Jane Coles – Zehn musikalische Wegweiser

„Ich fand es ziemlich schwierig, meine Top 10 auszuwählen, da ich so viele Favoriten habe. Deshalb habe ich mich für eine Top 10 einer ganz bestimmten Ära entschieden. Das hier ist also eine Liste meiner Favoriten aus meiner Jugendzeit. Einige Alben gehören zu den ersten Inspirationsquellen, die mich dazu brachten, Musik zu produzieren.“

 

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Missy „Misdemeanor“ Elliott – Supa Dupa Fly (1997)
In meinen Teenagerjahren drehte sich alles um Hip-Hop, ich war besessen. Missy Elliott ist eine meiner Lieblingskünstlerinnen aller Zeiten. In der Hip-Hop-Szene gehörte und gehört sie noch zu den Kreativsten und hat immer wieder Grenzen überschritten. Sie und Timbaland waren ein unaufhaltsames, kraftvolles Duo in dieser Ära. Die einzigartige Produktion von Alben wie diesem hat mir beigebracht, nie nur der Menge zu folgen und dass man wirklich das tun kann, was man als Künstler will.

 

Massive Attack – Mezzanine (1998)
„Mezzanine“ war das erste Massive-Attack-Album, das ich besaß – und es war auch immer mein Favorit. Mein Vater hatte immer viele alte Dub-Platten im Haus zu der Zeit, als ich aufwuchs. So wurde ich immer unbewusst von diesem Bass-Sound angezogen. Massive Attack war die perfekte Crossover-Band, die diese Lücke zwischen Dub und Electronica schloss, und ich war sofort begeistert.

 

Mobb Deep – The Infamous (1995)
Damals hörte ich dieses Album ununterbrochen. Ich liebte dieses Werk einfach so sehr und all diese Beats waren einfach für jede Tageszeit geeignet. Einige goldene Samples und das Duo Havoc und Prodigy in Bestform in Verbindung mit dem Produzenten Q-Tip.

 

Nas – Illmatic (1994)
Ein wahrer Klassiker, den ich auf dieser Liste nicht vergessen darf. Dieses Album wird nie langweilig. „Halftime“ und „Represent“ sind zwei meiner liebsten Tracks aller Zeiten.

 

Portishead – Dummy (1994)
Ich erinnere mich, dass ich MTV gesehen habe und da das Video von „Sour Times“ lief. Ich bekam Gänsehaut, ich hatte noch nie zuvor von Portishead gehört. Ich notierte mir den Namen und ein Freund meines Vaters gab mir schließlich eine Aufnahme des Albums „Dummy“. Neben Massive Attack war das mein erster Vorgeschmack auf diesen dunklen, unheimlichen Trip-Hop-Sound; beide hatten definitiv großen Einfluss auf meine Produktionen.

 

The Herbaliser – Blow Your Headphones (1997)
Als ich das Label Ninja Tune entdeckte, hat das meinen musikalischen Horizont komplett erweitert. Da ich mich so sehr für Hip-Hop interessierte, öffnete das Label die Tür zu einer ganz neuen Welt voller experimenteller Beats und Hip-Hop, der elektronischer war. Dieses Album stach für mich immer raus, wenn es um die trockenen, samplebasierten Produktionen von Herbaliser ging.

 

Bonobo – Animal Magic (2000)
Das war eins der ersten Instrumentalalben, die ich mir je gekauft habe. Ich war um die 14 oder 15 Jahre alt, stieß über einige Compilations erstmals auf Bonobos Sachen und dachte mir: Davon muss ich mehr hören. Ich kaufte mir „Animal Magic“ und hörte es mir ununterbrochen an. Ich hatte gerade erst angefangen, selbst Instrumental-Tracks zu produzieren, und ich erinnere mich an die Erkenntnis, die ich gewann: Man kann als Produzent einfach ein komplettes Instrumentalalbum veröffentlichen und es kann genauso fantastisch sein wie jedes andere Popalbum.

 

Lil‘ Kim – Hard Core (1996)
Viele Leute haben dieses Album wohl nicht in meinen Top 10 erwartet, aber ich liebte es einfach, wie Lil‘ Kim sich damals einen Dreck um alles scherte und keine Angst hatte, sie selbst zu sein. Die Rohheit und Deutlichkeit dieses Albums zusammen mit der High-End-Produktion ist heutzutage nicht mehr so leicht zu finden. Wieder einmal waren es die Beats auf diesem Album, die wirklich auffielen – so viele Klassiker. Ich habe diese Hip-Hop-Ära einfach so sehr geliebt.

 

Erykah Badu – Mama’s Gun (2000)
Erykah Badu war schon immer eine Ikone. Ihr Stil und ihre Vision fielen mir schon immer auf und für mich gehört sie zu den echtesten Sängerinnen überhaupt. „Mama’s Gun“ ist definitiv mein Lieblingsalbum von ihr. Man kann Tracks wie „Bag Lady“ und „Didn’t Cha Know“ nicht toppen.

 

Jean Grae – Attack Of The Attacking Things (2002)
Als ich Teenager war, gehörte Jean Grae zu meinen Lieblings-Rappern. Der Humor und die dunkle Seite in diesem Album sind mir aufgefallen und die Produktion ist einfach nur sick. Es ging nicht wirklich um Hits, sondern nur um Beats, die man tagelang hören konnte – und intelligente Texte, die gleichzeitig nicht zu ernst waren.

 

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