München ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Deutschlands. Klar, dass in solch einer großen Stadt auch große Mengen an Drogen konsumiert werden. Da es sich um die reiche Stadt München handelt geht man wohl davon aus, dass dort auch viel Kokain genommen wird. Stimmt auch – aber der Konsum einer anderen Droge scheint dort sehr beliebt zu sein.
Generell ist der Drogenkonsum der meisten Drogen in fast allen untersuchten europäischen Städten gestiegen. Insgesamt wurden in 128 Städten Abwasserproben entnommen, wodurch auch regionale Unterschiede aufgezeigt werden.
In Tschechien und der Slowakei wird tendenziell mehr Methamphetamin konsumiert. In den Niederlanden, Belgien und Spanien ist Kokain in die beliebteste Droge. Spitzenreiter ist bei Letzterem das belgische Antwerpen, das als Einfallstor für die südamerikanischen Drogenkartelle gilt.
Doch zurück zu München. Auch hier ist der Kokainkonsum um schlappe 35,2 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von 407,64 Milligramm Abbauprodukten auf 1.000 Einwohner. Der Amphetamin-Konsum hat ebenfalls um 22,4 Prozent und der Methamphetamin-Konsum um ganze 31,3 Prozent zugenommen.
Den höchsten Zuwachs hat aber die Droge MDMA, das meistens als Ecstasy-Pillen konsumiert wird, zugelegt. Die Drogenrückstände im Abwasser haben sich mit 144 Prozent mehr als verdoppelt. MDMA ist somit in keiner anderen untersuchten deutschen Stadt weiter verbreitet als in der bayrischen Landeshauptstadt.
Es gibt lediglich eine Droge, die in München weniger konsumiert wird. Dabei handelt es sich um Ketamin, oft nur „Keta“ genannt. Hier könnt ihr nachlesen, falls ihr vergessen habt, was Ketamin ist. Laut den Abwasserproben nahm der Konsum des Schmerz- und Narkosemittels in München um 25 Prozent ab.
Leider wurden nur 16 Städte in Deutschland in dem EU-Drogenreport untersucht. Daher fehlt ein ganzheitliches Bild der Lage des Drogenkonsums. Sehr wichtige Städte wie Frankfurt oder Berlin fehlen in der Erhebung. Dennoch kann man ein klares Bild für den deutschen Drogenkonsum erkennen. Der Konsum von harten Drogen steigt, in manchen Städten sogar enorm.
Den kompletten Bericht findet ihr hier und kann sogar als pdf heruntergeladen werden.
Quelle: merkur.de
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