Mehr Konkurrenz, mehr Exklusivität: Sven Väth über Ibizas Clubkultur

In einem Interview mit dem Ibiza Kurier hat Sven Väth über die Clubkultur und Trends der „Weißen Insel” gesprochen, die weltweit als eines der Epizentren der elektronischen Musikwelt gilt. Die deutsche Techno-Legende ist seit vielen Jahren auf Ibiza zu Gast und verfügt dort über ihre eigene Residency namens „Catharsis“.

Im Gespräch erklärt Väth, dass sich das Clubgeschäft auf Ibiza in den vergangenen Jahre stark verändert habe. Es gebe einen „spürbaren Konkurrenzkampf“, die Klientel habe sich verändert und sei nun bereit, für Exklusivität (noch) mehr Geld auszugeben als in den Jahren zuvor. Trotz des Wandels und der neuen Herausforderungen sei Ibizas Partyszene aber weiterhin resilient. „Meine Wahrnehmung der aktuellen Lage ist, dass die Clubs auf der Insel im Großen und Ganzen prosperieren“, so der 59-Jährige.

Für die goldene Karriere des „Babba“ habe Ibiza eine tragende Rolle gespielt, erklärt er und weist explizit auf seine Eventreihe „Cocoon Ibiza” hin, die er vor über 20 Jahren auf der Insel implementierte und die ihm ermöglicht habe, seine „Vision von Techno und House-Musik in einer Weise auszudrücken, die anderswo kaum möglich gewesen wäre.“ Ibiza sei das Sprungbrett gewesen, um eine hedonistische Partykultur und eine Community von Gleichgesinnten auf höchstem Niveau zu zelebrieren und zu verbinden.

Im interview spricht Sven Väth neben seiner Partyreihe im Akasha auch über den Wandel des Technos und den Einfluss von Social Media. Auf die Frage nach dem immer schneller und härter werdenden Sound entgegnet er, dass ihn die Art von Musik an den Hardcore-Techno der frühen 90er erinnere. Es sei „ eine Energie, die weniger auf das Tanzen als vielmehr auf das Ausleben von Energie und Wildheit abzielt“. In seiner Musik gehe es jedoch primär um Groove, Spannung und Tiefe, die das Sounderlebnis zu einer mehrdimensionalen Erfahrungen machen sollen. Dass sich die Werte des Techno verändert haben, unterschreibt er derweil nicht. Väth resümiert: „Technomusik bewahrt sich bis heute ihr revolutionäres Potential. Unsere Botschaft, die auf Toleranz, Respekt und Liebe basiert, grenzt sich bewusst vom Mainstream ab und bleibt kompromisslos in Musik und Feierkultur.“

Was Sven Väth über seine Begegnung mit Elon Musik in der Tesla-Gigafactory in Berlin sagt, wie seine Meinung zu E-Mobilität lautet und welche Bedeutung Spiritualität für ihn besitzt, erfahrt ihr im kompletten Interview auf der Website des Ibiza Kurier.

Quelle: Ibiza Kurier

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