„Menschen sind faul geworden“: Carl Cox kritisiert Schattenseiten von Social Media

Wenn jemand aus Erfahrung sprechen kann, dann die 62-jährige DJ-Ikone. Carl Cox gibt sich in der Öffentlichkeit sonst eher selten kritisch, doch bei dem Thema Social Media in der modernen DJ-Szene werden seine Augen ernster.

In einem Interview, dass ironischerweise auf Instagram und Co. die Runde macht, holt der DJ und Produzent tiefer aus und sehnt sich nach der Zeit zurück, in der sich DJs durch viel Aufwand und Einsatz lokale Netzwerke aufbauten.

„Zur Kunst gehörte es, etwas zu schaffen und zu kreieren“, so Cox. „Social Media hat die Menschen heutzutage aber so faul gemacht. Sie werden nicht unter der Prämisse gebucht, hart zu arbeiten.“

„Von Club zu Club und von Weinbar zu Weinbar zu tingeln, irgendwo Eventräume finden, etwas für dich selbst kreieren, die Musik, sich selbst durch Einsatz eine Fanbase aufbauen. Das alles müssen wir heute doch gar nicht mehr machen.“

Der Boss mehrerer Labels betonte, es ginge heute nur noch um Instagram– und TikTok-Likes und die Menschen, die ein Alben mögen, würden heutzutage nur noch die Chance bekommen ihre Künstler auf Events wie Tomorrowland oder Time Warp zu sehen. Nicht aber regional.

Zwar spiele er selbst auch auf solchen großen Events, er versuche jedoch eine Balance zu wahren und auch auf kleineren Venues zu spielen, um den Leuten zu demonstrieren, wo er herkomme.

„Aber ich habe zuvor ja auch hart gearbeitet und all diese Dinge gemacht“, ergänzt er mit einem verschmitzten Grinsen. Die Unterstützung seiner Anhänger ist Cox ohnehin sicher, doch auch ein Großteil der Community dürfte bei solchen Worten laut „Amen!“ rufen.

„Einer der besten, der erklärt, wie er es durch soziale Interaktion geschafft hat. Es ist so wichtig, dies mit jungen Kreativen zu teilen, die in die Tanzmusik einsteigen“, schreibt ein User auf Instagram und ist mit dieser Meinung nicht allein.

Ein weiterer User stellt sich folgende Frage, die mehrfach in den Kommentarspalten auftaucht: „Ist es möglich, die Uhr sozusagen zurückzudrehen und zu den Wurzeln des Local Supports usw. zurückzukehren?“

Quelle: Instagram

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