Messenger für Drogenhandel von Polizei abgeschaltet

Messenger für Drogenhandel von Polizei abgeschaltet / Foto: Pressestelle Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz

Der Messenger „Exclu“ war ein von Kriminellen bevorzugtes Mittel zur Kommunikation und wurde nun abgeschaltet. In mehreren Ländern wurden nach Durchsuchungen 48 Personen verhaftet.

Am Montag teilte das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz mit, dass in Zusammenarbeit mit niederländischen Behörden die Daten des Krypto-Kommunikationsdienstes „Exclu“ entschlüsselt wurden. Die Kommunikation wurde überwacht und schließlich abgeschaltet.

Nach Angaben der Ermittler war die App ein florierendes Geschäft. Für die Nutzung des Dienstes mussten die Kunden 800 Euro pro Halbjahr berappen. Gegen Ende sollen rund 3.000 Nutzer den Dienst verwendet haben. Dafür wurde den (meist) kriminellen Nutzern spezielle Sicherheitsvorkehrungen geboten. Chatverläufe und Dokumente konnten durch einen sogenannten Panik-Button schnell gelöscht werden, wenn die Polizei das Handy beschlagnahmen wollte.

Im Jahr 2019 kamen die Ermittler zum ersten Mal auf die Spur, als sie den „Cyberbunker“ an der Mosel durchsuchten. Dieser wurde offenbar gezielt von Kriminellen benutzt. Die Betreiber wurden im vergangenen Jahr zu hohen Haftstrafen verurteilt. Es wurden viele Verfahren gegen weitere Personen eingeleitet, als man die Server auswertete. Auch die Betreiber und Nutzer von „Exclu“ rückten in den Fokus.

Neben den niederländischen Behörden wurden auch Beamten aus Schweden, Frankreich und Italien in die Ermittlungen mit eingebunden. Das Bundeskriminalamt (BKA), die polnische Polizei und sogar Europol unterstützten die Aktion. Offensichtlich sei es eine „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den beteiligten europäischen Sicherheitsbehörden gewesen.

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