Mike La Funk – Die Housemusik ist tot, es lebe die Housemusik

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Mike La Funk – Die Housemusik ist tot, es lebe die Housemusik

Seine musikalische Reise begann Mike Ohainski alias Mike La Funk bereits 1998 – goldene Zeiten in Sachen Disco und Club-House. Klavierunterricht im Kindesalter, eine musikalische Früherziehung und die Tatsache, direkt über einem Berliner Plattenladen groß geworden zu sein, wiesen bereits früh die Richtung, in die es einmal gehen sollte. Nun veröffentlicht Mike La Funk, der in all den Jahren seinem Stil treu geblieben ist, mit „Going On“ eine EP auf Armada.

Inspiriert wurde er in frühen Zeiten von Motown, Disco und auch Funk, „besonders aber auch von oldschooligem R ’n‘ B der 90er-Jahre, was Vocal-Lines betrifft“, erzählt er. „Ich liebe es auch, perfekt zugeschnittene Produktionen jedes Genres zu hören und alle winzigen Details in einem Track zu entdecken.“ Während die meisten seiner Kollegen im Laufe der Zeit ihre musikalische Ausrichtung neu anpassten, steht der Name Mike La Funk seit der ersten Stunde für Housemusik im klassischsten Sinne. „Für mich ist die Musik eine Lebenseinstellung, eine Haltung und auch ein Statement. Ich fühle, lebe und liebe diesen Feel-Good-House. Eben genau jenen Style, den ich seit nunmehr 18 Jahren auflege und auch produziere. Authentizität und Glaubwürdigkeit sind wichtig und ich stehe hinter dem, was ich mache, zu 101 %. Über all die Jahre gab es schon eine kleine Reise vom Disco/French-House hin zum moderneren Vocal-Tropical-House der heutigen Tage, allerdings ohne einen großen Spagat im Style zu machen oder auf ein Hype-Thema aufzuspringen. Ich bin ein lebendiger, bunter und vielseitiger Mensch und genau das spiegelt meine Musik wider. Mir sind Pianolines und catchy Vocals wesentlich mehr wert als Mega-EDM-Drops.“

Idee und Vocals für „Going On“ sind in einer gemeinsamen Session in einem „Armada Writing Camp“ entstanden. Beteiligt waren drei Sängerinnen, die allesamt bei Armada gesignt sind. „Es ist, wie ich finde, eine sehr komplexe, uplifting Vocal-House-Produktion. Allein die Anzahl der Gesangsspuren ist gewaltig. Entstanden ist ein sunny Piano-Vocal-House-Tune mit einem hittigen Chorus und einer groovigen Bassline. Ich habe den finalen Track Armada geschickt und das Feedback war so überwältigend, dass ich gleich noch einen weiteren Track für ein Release unterschrieben habe. Der aktuelle Support der internationalen DJ-Riege ist schon beeindruckend. Bakermat, EDX, The Magician und Michael Calfan sind nur einige, die mich und den Track supporten.“ Im Studio versucht Mike La Funk, eine Mischung aus Analogem und Digitalem zu kreieren. „Ich produziere nun schon seit einigen Jahren, somit konnte sich mein Arbeitsprozess in der vergangenen Zeit entwickeln. Wir sind ein Team von vielen kreativen Leuten wie Musikern und Songwritern. Als Software nutze ich Logic und arbeite mit diversen VST-Plugins. Aber wir haben auch ein paar analoge Synths wie den Juno106 oder den Moog Voyager, der besonders für knackige Basslines zum Einsatz kommt. Am Anfang steht immer die Idee für einen Song. Dann überlege ich, welcher Vokalist mit seiner Stimmfarbe am besten zum Projekt passt. Die Idee wird besprochen, die Hitline kreiert und der Track ausproduziert.“

Für die kommenden Wochen stehen weitere Veröffentlichungen auf Armada Deep sowie auf Pacha Recordings an. Für das Letztere wird es u. a. einen Remix von Full Intention geben, ein Musikvideo dazu ist bereits gedreht worden. „Außerdem werde ich einige sehr interessante Kollaborationen starten wie beispielsweise ein Projekt mit einem namhaften DJ aus UK und einer Künstlerin, die schon bei Tracks von Duke Dumont oder Secondcity involviert war. In Sachen Shows stehen meine erste Asien-Tour an und auch eine eigene Veranstaltungsreihe in Berlin, die mir besonders am Herzen liegt. Mein größtes langfristiges Ziel ist es, ein Künstleralbum zu veröffentlichen und damit auf Tour zu gehen.“

Aus dem FAZEmag 058/12.2016
Text: Triple P
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