MS Stubnitz: Beliebtes Hamburger Club- und Kulturschiff vor dem Aus?

Die MS Stubnitz in Hamburg schlägt Alarm. Das primär ehrenamtlich geführte Club- und Kulturschiff in der HafenCity muss seinen Liegeplatz womöglich ab 2027 räumen. Dabei hatte man sich gerade erst über eine üppige Förderung und eine erfolgreiche Spendenkampagne gefreut.

Die Hamburger Clubszene erlebt derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Clubschließungen- und Umsiedlungen sorgen zusammen mit Ankündigungen wie einer möglichen Wiederbelebung des beliebten Kulturorts Moloch für kontrastreiche Schlagzeilen aus dem Nachtleben. Unter dem Streich bleibt jedoch nach wie vor eine Veranstaltungsbranche, die seit vielen Jahren mit hohen Kosten, einem veränderten Ausgehverhalten, Umsatzeinbußen und strukturellen Problemen zu kämpfen hat.

Hierzu zählt auch das beliebte Club- und Eventschiff MS Stubnitz, das jüngst im Heimathafen Stralsund renoviert wurde und nun wieder für mehrere Jahre mit einem „Schiffs-TÜV“ ausgezeichnet ist. Zuletzt mussten Verantwortliche und Fans der Stubnitz bangen, ob das subkulturelle Konzept aufgrund der Finanzierungsschwierigkeiten zukünftig weitergeführt werden kann. Dann erfolgte die große Erlösung: Eine Spendenkampagne brachte 143.000 Euro ein, die zusammen mit einer Förderung in Höhe von 522.000 Euro seitens des Bundes und der Hamburger Bürgerschaft den Fortbestand des Schiffes als Kulturort sichern würde. Zumindest aus finanzieller Sicht.

Die Stubnitz muss nämlich nun aus anderen Gründen um ihre Zukunft bangen. Wie aus einer Pressemitteilung seitens der Verantwortlichen hervorgeht, plane die HafenCity GmbH eine Zukunft ohne die MS Stubnitz. Der temporäre Liegeplatz an den Elbbrücken könnte demnach bereits ab 2027 Geschichte sein.

„Wir wissen nicht, ob es einen Liegeplatz für uns nach dem 31.12.2026 gibt“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Entweder die Stadt Hamburg rettet uns und gibt uns einen Liegeplatz oder wir schmeißen das Ding in den Hochofen“.

Fortan wolle man alles daran setzen, einen alternativen Liegeplatz zu finden. Sollte dieses Vorhaben scheitern, sieht es für das 1964 gebaute Schiff alles andere als rosig aus.

Quelle: Hamburger Abendblatt

Foto: NordNordWest via Wikimedia Commons (Creative-Commons-Lizenz)

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