München: „Krachparade“ macht Lärm für niedrige Mieten

Am Samstagmittag, den 25. Mai 2024, verwandelte sich der Odeonsplatz in ein buntes Spektakel: Die 10. „Krachparade“, organisiert von der Initiative „Mehr Lärm für München“, zog durch die Innenstadt, um für mehr kulturelle Freiräume und niedrigere Mieten zu demonstrieren.

Ab 14 Uhr starteten 40 buntgeschmückte Wagen unter dem Motto „Lärm rauf, Mieten runter“ ihre Route, die bis zur Theresienwiese führte und dort um 22 Uhr mit einer Abschlusskundgebung endete.

Die Polizei zählte laut Süddeutsche Zeitung bis zu 5.000 Teilnehmer, wobei die Veranstaltung ohne besondere Vorkommnisse verlief. Wie das Motto versprach, war es allerdings laut. Mehrere Anwohner beschwerten sich über den Lärm.

Julia Richter, Gründungsmitglied der Initiative, erklärte: „Wir setzen uns für mehr sozialen Lärm in München ein.“ Die Bewegung entstand 2011 als Protest gegen den Neubau von Luxuswohnungen in Altschwabing und kämpft seitdem für mehr Subkultur in der Stadt.

„Es fehlt an Freiflächen, die kostengünstig genutzt werden können“, so Richter. Die „Munich Urban Celebrations“ seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch „die bürokratischen Hürden sind immens und viele Partys müssen bereits um 22 Uhr aufhören.“

In der Parade waren verschiedene Musikkollektive und Bürgerinitiativen vertreten. Roshan Hewage, Mitglied der Kollektive Ravescape und Forge of Resonance, betonte die Schwierigkeiten durch hohe Mieten:

„Wir müssen viel Geld in die Hand nehmen, um Subkultur überhaupt anbieten zu können.“ Die Konkurrenz sei groß, was dazu führe, dass man teure DJs buchen müsse, um aus der Masse hervorzustechen.

Um 16 Uhr setzte sich der bunte Zug durch die Stadt in Bewegung. „Es ist eine Demonstration, die Spaß macht“, so Richter. „Viele assoziieren München mit Luxus und der Schickeria. Wir hingegen haben eine andere Utopie von der Stadt.“

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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