Vor ein paar Wochen hat Mysteryland sein streng gehütetes Geheimnis gelüftet und der Öffentlichkeit verraten, welche Hosting-Partner in diesem Jahr vertreten sind (Alle Hosting-Partner findest du HIER).
Einer von insgesamt 18 Floors ist „Paradise” – betrieben, organisiert und gehostet von Jamie Jones. Jamie Jones – ein Name, den man euch sicher nicht näher erklären muss. Jamie Jones – ein unermüdlicher und zugleich völlig ausgeglichener Workaholic, ein Sympathieträger und kreativer Freigeist. Jamie Jones – ein auskunftsfreudiger DJ und Produzent, der seit vielen Jahren nicht mehr aus unserer Szene wegzudenken ist. Jamie Jones – hier im Interview.
Jamie, du spielst gleich an zwei Tagen bei Mysteryland. Zwei Tage – zwei völlig unterschiedliche Sets? Oder wie lautet dein Konzept?
Ich werde nicht komplett unterschiedliche Sets spielen, aber ich spiele nie das gleiche Set zweimal! Mir wird sonst nämlich ziemlich schnell langweilig. (lacht) Logisch, es wird ein paar Tracks geben, die sich kreuzen und doppeln, aber ich versuche, den Sound beider Sets so frisch wie möglich zu halten. Der DJ, der vor mir spielt, diktiert natürlich einen Teil meines Sets – vor allem die Einleitung. Die will ich dazu nutzen, um die Stimmung bei den Partypeople entweder beizubehalten, weil sie gut ist, oder die Dinge in Gang zu bringen, weil die Stimmung schlecht ist. Bei Mysteryland gibt es immer großartigen Sound. Und der Wald, der ist total cool! (lacht)
Du bist der Stage-Host bei „Paradise“. Das heißt, du hast das Line-up und die Set-Times der DJs selbst zusammengestellt? Und welche weiteren Aufgaben hast du diesbezüglich neben dem DJing?
Glücklicherweise planen und organisieren wir seit sieben Jahren Veranstaltungen mit unserer wöchentlichen Residency auf Ibiza. Wir arbeiten im Laufe des Sommers mit vielen tollen Künstlern zusammen und wir verfolgen das Ganze rund um die Festivals und Events auf der ganzen Welt sehr akribisch. Wir versuchen, eine gute Balance zwischen großen Namen zu finden, die immer zuverlässig abliefern, und den aufstrebenden oder lokalen Talenten, die bei meinem Label unter Vertrag sind, wie den Jungs von Hot Creations und Hottrax.
Du hast 1,23 Millionen Follower bei Facebook. Wie wichtig sind die sozialen Netzwerke für dich und wie nutzt du sie?
Ich habe viele Jahre lang die sozialen Medien gemieden, da sie mich manchmal davon abgelenkt haben, kreativ zu sein. Aber vor einiger Zeit hat mir meine Verlobte gesagt, dass die Leute entweder irgendwelche Informationen über dich posten, die sie über irgendwelche Kanäle im Netz gefunden haben, und sich so ihre Meinung über dich bilden, wer du bist oder sein könntest. Oder aber, du postest selbst Dinge über dich und lässt sie somit mehr über dich aus zuverlässiger Quelle erfahren. Somit wirst du deinen Fans gerecht und es fördert natürlich auch deine Karriere, weil die Leute deine Posts liken, kommentieren oder teilen.
Du lebst derzeit in Los Angeles und auf Ibiza. Wo bist du lieber und wie unterscheiden sich die beiden Orte, was die Partys angeht?
Nachdem ich 18 Jahre in London gelebt habe, ist mein jetziges Leben in Los Angeles ein ganz, ganz anderes. Ich blicke auf Bäume und wilde Tiere und mein Lebensstil ist viel gesünder. Deshalb habe ich das Gefühl, dass ich mehr Langlebigkeit in meinem Tourleben habe. Stichwort Ibiza: Es ist schwierig, Ibiza mit L. A. zu vergleichen. Wenn ich in L. A. bin, verbringe ich viel Zeit zu Hause, mache Musik und genieße mein Leben. Wenn ich im Sommer auf Ibiza bin, verbringe ich die meiste Zeit auf der Bühne. Ich liebe aber beide Orte. Und wenn ich sowohl auf Ibiza als auch in Los Angeles lebe, finde ich ein schönes Gleichgewicht in meinem Leben.
In den Sommermonaten gibst du deiner Event-Reihe „Paradise” im DC-10 auf Ibiza ein Zuhause. Welche Acts lädst du so ein, seit wie vielen Saisons bist du bereits dort und was erwartet die Leute dort so?
Wir haben einige Global Player, die alles rocken, jedem Dancefloor den ultimativen Party-Abriss bereiten und die Leute zum tänzerischen Ausrasten bewegen, wie Joseph Capriati, The Martinez Brothers und Adam Beyer. Und dann haben wir Acts, die etwas weniger bekannt sind, die ich aber genauso schätze, wie Tuff City Kids, Peggy Gou und Honey Dujon. „Paradise“ geht in die siebte Saison, aber generell spiele ich seit zwölf Jahren im DC-10. Ich denke, eine der Stärken unserer Partyreihe ist, dass wir mehr Abwechslung bieten mit Techno-Acts wie Alan Fitzpatrick oder Dense & Pika sowie House-Acts wie Masters at Work. Wir konzentrieren uns einfach darauf, Menschen gute Musik zu bieten, ohne uns auf einen bestimmten Sound zu beschränken.
Du bist im Zeitalter von Vinyl aufgewachsen. Vermisst du das Haptische und legst du heute ab und zu vielleicht noch mit Platten auf?
Ich kaufe immer noch jede Woche Vinyl. Ich habe mir angewöhnt, das meiste davon zu digitalisieren, aber ich habe es stets am Mann – wo auch immer ich gerade auf Tour bin. Momentan bin ich dabei, meinen haptischen Vinyl-Backkatalog zu organisieren und zu digitalisieren, was ein sehr langer Prozess ist. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass Vinyl irgendwann komplett von der musikalischen Bildfläche verschwinden wird. Im Gegenteil, es kommt ja immer stärker zurück. Verständlich – Vinyl ist halt immer noch die Wurzel und das Fundament des DJings.
Mysteryland // 24.-26.08.2018 // Floriade Haarlemmermeer bei Amsterdam, Holland
Tickets für die ganze Wochenendsause inkl. Camping kosten rund 185 EUR. Ihr schlaft im Hotel und wollt nur feiern und nicht campen? Das könnt ihr für knapp 115 EUR gerne machen. Weitere Infos im Web: www.mysteryland.nl
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