Nach dem Terror in Paris: Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten

Pic by Stefan Ditner
Pic by Stefan Ditner

Wir sind kein Polit-Magazin, können uns aber vor den Ereignissen in Paris nicht verschließen. Es gibt keinen Elfenbeinturm, in den man sich in solch einem Fall zurückziehen kann. Stellt euch vor, ihr schlendert über die Oberbaumbrücke auf dem Weg zum Watergate und vor euch sprengt sich jemand in die Luft. Undenkbar? Anscheinend nicht, wenn man sich die Geschehnisse von gestern Abend vor Auge führt. Mehr als 120 Personen sind gestern in der französischen Hauptstadt mehreren Terroranschlägen zum Opfer gefallen. Die beliebte Konzerthalle Le Bataclan, in der auch des öfteren elektronische Acts à la Rudimental auftreten, war einer von sieben Orten, an denen der Terror unvermittelt über die Pariser Bevölkerung hereinbrach.
Wie verhält man sich jetzt als Techno-Magazin oder – wie einige von euch unken – als ‘Techno-Bravo’? Doch auch wir haben ein Sendungsbewusstsein!
Was wir auf jeden Fall machen: Wir gehen zur Tagesordnung über. Allerdings auch wiederum nicht.
Das Thema ist nicht tot zu schweigen, da sind wir wohl alle einer Meinung. Wir werden uns aber auch nicht verstecken und euch dazu aufrufen, Zuhause zu bleiben und zu warten, bis der Terror beendet ist. Denn wenn wir so handeln, hat uns der Terror besiegt und wird nie enden.
Die Hintergründe für die Attentate in Paris werden von FAZ, Zeit und Spiegel sicherlich besser beleuchtet als wir das je könnten.
Die Frage ist aber, lassen wir uns in unserem tagtäglichen Leben, in unserem Alltag davon beherrschen, herunterziehen und am Ende vielleicht sogar brechen oder stehen wir erhobenen Hauptes auf und sagen: Nicht mit uns.
Dass die Angehörigen der Opfer in Paris dies hier als zynisch ansehen werden und vielleicht sogar müssen, ist nicht von der Hand zu weisen. Unser Beileid gilt den Opfern und den Angehörigen, denen unser Beileid nichts von der Trauer nehmen kann.
Dennoch werden wir heute Abend wieder ausgehen. Wir werden tanzen gehen und unsere Wut über diese sinnlose Gewalt aus unseren Körpern schütteln. Gänzlich abschütteln werden wir die Bilder nicht können. Aber wir lassen uns das Feiern nicht verbieten.

Hier findet ihr Fakten zu den Geschehnissen in Paris.