Neelix – der riesige Baum – ein Interviewauszug

Neelix - der riesige Baum - ein Interviewauszug
Neelix – der riesige Baum – ein Interviewauszug

In der kommenden September-Ausgabe erfreuen wir euch mit einer Titelgeschichte zu Henrik Twardzik aka Neelix, den wir in Hamburg zum Interview getroffen haben. Hier ein kurzer Auszug. Die komplette Geschichte lest ihr im September-FAZEmag.

Bist du Vegetarier oder Veganer?

Ich bin Vegetarier. Ich war lange Veganer, aber es ist einfach sehr schwierig, das mit dem Reisen zu vereinbaren. Ich finde, man darf sich auch nicht zu sehr davon vereinnahmen lassen. Man kann nicht alles verändern. Aber man muss bei sich selbst anfangen. Wenn man nicht bereit ist, die kleinste Kleinigkeit bei sich selbst zu verändern, kann man auch nichts erreichen. Man kann nicht die ganze Welt verändern. Aber wenn man sich selbst verändert, verändert man auch die Welt. Ich habe mich entschieden, Vegetarier zu werden, weil man so die Umwelt weniger belastet. Man muss sich das mal vor Augen führen: Alle 30 Sekunden verhungert ein Kind. Eine Kuh frisst 62 Kilogramm Mais oder Soja am Tag. Damit könnte man 300 Kinder retten. Aber wir produzieren Fleisch davon und schmeißen 50 Prozent in den Müll. Das ist so schlimm, und das kann ich nicht unterstützen. Wenn ich durch diese Message nur einen Menschen dazu bringe, weniger Fleisch zu essen, ist das schon ein Erfolg.

https://youtu.be/0RMJ6g5ykcA

Wie und wo produzierst du?

Dazu gibt es eine lustige Geschichte. Ich habe mir auf den Rat von Kollegen ein Studio eingerichtet. Bis dahin hatte ich immer von Zuhause aus produziert. Dann saß ich da in meinem Bunker und fühlte mich so gar nicht inspiriert. Also habe eine Räucherkerze angemacht, die Gitarre ausgepackt und ein bisschen gespielt. Ich dachte mir, das darf nicht wahr sein. Jetzt habe ich hier so ein super Studio und kann es nicht richtig nutzen. Die Luft war schlecht, kein Tageslicht und kein einziges Geräusch von draußen. Also habe ich das Studio wieder komplett verkauft. Ich sitze aktuell bei mir in der Küche und schaue durchs Fenster auf einen riesigen Baum. Ich bin dann total vertieft und mache beim Produzieren meine Moves dazu. Ich sehe dann oftmals Personen, die zum Fenster hinein schauen und lachen. Aber das ist okay.

Mit welcher DAW arbeitest du?

Ich arbeite mit Logic. Zu Anfang eines Tracks steht bei mir immer die kreative Phase. Die technische Ausarbeitung kommt dann später. Viele verwechseln das, weshalb es oft sehr Dancefloor-lastig wird. Je mehr Regeln man beim Produzieren hat, desto schlechter ist das Ergebnis. Je weniger Regeln, desto besser das Ergebnis. Wie bei Mr. Bill, den ich ganz toll finde. Er inspiriert mich immer wieder durch lustige Aktionen. So hat er zum Beispiel an einige Produzenten einen einfachen Ton verschickt und diese sollten mit diesem Ton einen ganzen Song machen. Es gibt keine Regeln, nur dass eben dieser Ton verwendet wird. Da kommen dann immer sehr kreative Sachen raus. Das finde ich super.

 

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