Muss die elektronische Szene weniger Support seitens der neuen Geschäftsführerin befürchten, oder geht es ihr um etwa Anderes?
Marie von der Heydt, die neue Geschäftsführerin des Musicboard Berlin, äußert sich in einem Interview über die Herausforderungen und Chancen, die die Berliner Musikszene bietet. Sie betont, dass der Sound von Berlin weit über das bekannte Berghain hinausgeht und eine Vielzahl von musikalischen Stilen umfasst.
Ihr Ziel sei es, Berlin als führenden Standort für Popmusik zu etablieren, was durch gezielte öffentliche Förderung unterstützt werden soll. Diese Förderung sei nicht nur während Krisenzeiten wie der Pandemie notwendig, sondern auch in „normalen“ Zeiten, da die Musikszene kontinuierlich Unterstützung benötige.
Ein zentraler Punkt in von der Heydts Ansatz ist die Förderung junger Talente. Das Musicboard bietet verschiedene Programme an, darunter Stipendien und Residenzen, um Künstlern in ihrer künstlerischen Entwicklung zu unterstützen.
Diese Programme seien darauf ausgelegt, Künstlern Orientierung zu geben und ihnen zu helfen, sich im komplexen Musikmarkt zu etablieren. Die Förderung umfasst dabei sowohl individuelle Artists als auch Projekte, um eine nachhaltige Entwicklung der Musikszene zu gewährleisten.
Auch wenn sie im Interview mit der Berliner Zeitung meint, „Berlin ist mehr als nur Berghain-Techno“, ist das keineswegs als Genre-Kritik gemeint. Im Hinblick auf die Techno-Szene in Berlin erkenne von der Heydt deren kulturelle Bedeutung an. Techno sei nicht nur ein Musikstil, sondern stelle auch eine wesentliche Komponente der Berliner Identität dar.
Gleichzeitig weist sie allerdings auf die Herausforderungen hin, mit denen Clubs und Veranstalter konfrontiert sind, insbesondere in Bezug auf finanzielle Unsicherheiten. Das Musicboard plane, durch gezielte Projektförderungen Planungssicherheit für Veranstalter zu schaffen.
Das Ziel: Innovative Ansätze verfolgen und verschiedene Musikschaffende der Branche einbeziehen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Der Fokus läge dabei auf Nachhaltigkeit und Diversität in der Musikszene, um ein dynamisches Ökosystem für aufstrebende Talente zu schaffen.
Quelle: Berliner Zeitung
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