Neue Studie: LSD hilft bei sozialen Angststörungen

Forscher haben einen Mechanismus in LSD entdeckt, der dazu beiträgt, dass die User ihre soziale Interaktion verbessern. Dies könnte zu einer neuen therapeutischen Anwendung der Droge führen. Durchgeführt wurden die Forschungen an der McGill Universität in Kanada. Man fand heraus, dass LSD das Serotonin 5-HT2A und die AMPHA Rezeptoren aktiviert. Beide Stoffe fördern die soziale Interaktion.

Eine Studie zu dem Thema wurde in der Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlicht. Als Teil der Studie wurde Mäusen über einen Zeitraum von einer Woche niedrige Dosen LSD verabreicht, was ihr Sozialverhalten eindeutig verbesserte.

Obwohl sich das Verhalten von Mäusen nicht direkt auf den Menschen übertragen lässt, gaben die Forscher an, dass das wichtigste Ergebnis die Identifizierung des zugrunde liegenden Mechanismus für diesen Verhaltenseffekt ist.

Professor Nahum Sonenberg, Biochemiker der McGill Universität und Co-Autor des Berichts sagte: „Der Fakt, dass LSD die 5-HT2A-Rezeptoren einbindet war bereits bekannt. Die Neuheit bei dieser Studie ist, dass die prosozialen Effekte von LSD die 5-HT2A-Rezeptoren aktiviert, welche im Gegenzug die exzitatorischen Synapsen der AMPHA-Rezeptoren und auch das Proteinkomplex mTORC1 aktiviert.“

Laut einer vorhergehenden Studie von Professor Sonenberg wurden diese Wege im Gehirn oft bei dysregulierten Personen beobachtet. Also bei Menschen mit mentalen Störungen, die dadurch soziale Defizite haben.

In einem nächsten Schritt wird LSD an mutierten Mäusen getestet, deren soziale Defizite ähnlich wie beim Menschen sind. Es handelt sich dabei um autistische Störungen und Sozialphobien. Es wird dann erforscht, inwieweit LSD in Mikro-Dosen einen positiven Effekt auf diese Störungen haben könnte und somit eine sichere und zukunftsfähige therapeutische Option wären.

Eine weitere Co-Autorin Dr. Gabriella Gobbi, die Professorin in der Psychiatrie-Abteilung der McGill Universität und Psychiaterin im McGill University Health Centre ist, sagte: „Soziale Interaktion ist eine fundamentale Charakteristik des menschlichen Verhaltens. Diese halluzinogenen Bestandteile, die, in kleinen Dosen, die Kontaktfreudigkeit erhöhen, könnten dabei helfen ein besseres Verständnis der Pharmakologie und Neurobiologie des sozialen Verhaltens zu erlangen. Letztendlich könnte man neuere und sicherere Arzneimittel für die Behandlung von mentalen Störungen entwickeln.“

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