NL: Polizei will bei Club-Protestnacht nicht eingreifen – auch die Szene in Belgien wehrt sich

NL: Polizei will bei Club-Protestnacht nicht eingreifen – auch die Szene in Belgien wehrt sich

Jüngst kündigten Clubs in den gesamten Niederlanden an, am 12. Februar protesthalber für eine Nacht zu öffnen. Die Befürchtungen, dass es also am kommenden Samstag zu erheblichen Auseinandersetzungen mit der Polizei kommen könnte, bleiben aber zunächst unbegründet. Denn: Die Exekutive will nicht eingreifen. Außerdem: Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel wollen Clubs außerplanmäßig öffnen.

Am 8. Februar hatten die niederländischen Polizeigewerkschaften eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, dass Clubs am 12. Februar weder Geldstrafen noch Schließungen befürchten müssen. Stattdessen wolle man sich primär Aufgaben wie Notfallhilfe widmen. Diese Entscheidung entstand allerdings nicht aufgrund des Wohlwollens gegenüber der Feierszene, sondern weil vergangene Woche Verhandlungen mit der Regierung über Bezahlung, Kapazität, Sicherheit und Ausbildung gescheitert waren. Vorausgegangen waren größere Aktionen im Dezember, um gegen die hohe Arbeitsbelastung und die Unterbesetzung zu protestieren. „Leider kam die Botschaft dieser Aktionen nicht deutlich genug rüber“, schreiben die Gewerkschaften.

Während man sich in den Niederlanden also akribisch auf die „De Nacht staat op“ (deutsch: Die Nacht ist los) vorbereitet, laufen auch im Nachbarland Belgien derartige Vorbereitungen – zumindest in der Hauptstadt Brüssel. Am 18. Februar soll dort das Nachtleben wieder öffnen, obwohl im ganzen Land nach wie vor Corona-Beschränkungen gelten. Der Schritt ist Teil eines Protests gegen die Untätigkeit des Konsultationsausschusses in Bezug auf die Wiedereröffnung des Nachtlebens, das seit Herbst 2021 geschlossen ist.

„Wir haben kooperiert: erst für zwei Wochen, dann für einige Monate und schließlich für zwei Jahre, aber jetzt ist es genug“, sagte Lorenzo Serra von der Brussels By Night Federation, die die Nachtclubs der Stadt vertritt, gegenüber „Bruzz“. Er ergänzte: „Das von der Regierung verhängte Barometer scheint nichts weiter als ein veraltetes Instrument zu sein, um eine Schließung dauerhaft durchzusetzen. Viele Brancheangehörige können einfach nicht mehr und stehen kurz davor, alles zu verkaufen.“

Quelle: Bruzz, NL Times

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