Glückwunsch zum zehnten Studioalbum. In einer Zeit, in der das Album-Format zerrieben wird zwischen Playlists und Radio-Edits, hat Oliver Koletzki beständig seine Alben veröffentlicht und damit auch seinen breiten musikalischen Kosmos innerhalb der elektronischen Musik präsentiert. Und das nicht nur als Aneinanderreihung von Tracks, sondern mit Konzept und Struktur. „Trip To Sanity“, das neuste Werk des Berliner DJs, Produzenten und Labelowners, ist da nicht anders. Der Titel – übersetzt „Reise zur Vernunft“ ist angelehnt an die Geschichte des kleinen Drachen Tabaluga und spiegelt Koletzkis Werdegang wider. Dazu kommen die Inspirationen seiner vielen Auftritte auf teilweise sehr verschiedenen Events rund um den Globus, aber eben auch das Erlebte seiner meditativen Auszeiten oder den langen Strandspaziergängen in seiner zweiten Heimat Kapstadt. All diese Elemente formen die Herangehensweise an die Musik und die Musik selbst, die der gebürtige Braunschweiger produziert – getragen von Neugier, Utopismus und auch ein bisschen Eskapismus. Umgesetzt hat der das ganze dann auch mit zahlreichen Gästen, die nach sehr persönlichen Maßstäben ausgesucht werden, und präsentiert damit einen sehr abwechslungsreichen, verspielten und melodischen Klangkosmos irgendwo zwischen House und Techno. Schon die Vorabsingle „Stay Until The Light“ (feat. Niko Schwind & Talmirage) verzückte mit Pop-Appeal, Emotionen und eindringlichen Vocals. Hypnotischer und straighter in die Nacht geht es dann mit „Mind Games“ (feat. Natascha Polké), während „Elevation“ zusammen mit Hidden Empire von Trance-Salven getrieben wird und „Mantra For Bora“ zur Peaktime sich tief in den Dancefloor bohrt. Dann gibt es auch noch die bemerkenswerte Collab mit Fritz Kalkbrenner, der mit seiner einzigartigen Stimme „Heart On Hold“ zur atmosphärischen Hymne erhebt. Ein außergewöhnliches Album, auf dem noch viel weitere Gäste wie Andhim, Malou oder Oliver Klostermann ihre Spuren hinterlassen. 10/10 Trance Zimmer