„Optical Delusion“ ist das zweite Postpandemie-Album und das zehnte Studioalbum insgesamt der beiden Brüder Paul und Phil Hartnoll, die Anfang letzen Jahres das 30-jährige Jubiläum ihres Projekts Orbital feierten. Teilweise entstanden in der Pandemie, aber aufgenommen komplett danach ist es wieder ein typisches Orbital-Album, das Trademark und Aktualität verbindet und das viele Gastmusiker*innen präsentiert. Die Uk-Rave-Veteranen geben mit ihrer Leadsingle „Dirty Rat“, eindringlich gesungen von Sleaford-Mods-Sänger Jason Williamson ihr Statement zur politischen (Post-EU-)Lage Großbritanniens ab, sparen dabei nicht mit Kritik an den Brexit-Wähler*innen. Oder auch der Eingangssong „Ringa Ringa“ (Feat. The Mediaeval Baebes) mit dem Untertitel „The Old Pandemic Folk Song“, der mit Folk-Elementen garniert ist, sich verspult und aufgeregt gibt und dabei aber auch den klassischen Orbital-Groove transportiert. Ein feiner Longplayer, der zwar den Blick auf den Dancefloor nicht verliert, aber auch balladeske Momente hat, sehr rotzig un ungeschliffen wirkt und ordentlich mit UK-Rave, Breaks und Techno um sich schmeißt. 10/10 House Kinski