Ost & Kjex – Songs From The End Of The World (Snick Snack Music)

Vorhersehbar ist das norwegische Duo selten. Ihr neues Album macht da keine Ausnahme. Obgleich des vermeintlich düsteren Albumtitels startet der Longplayer mit zwei sehr tanzbaren Nummern. Während sich bei „Mountain Girl“ noch Autotune und brummige Bassline die Hand reichen, setzt die erste Single „The Galley“ auf verspielte Synthies, sphärische Vocals und einen treibenden Beat, der sich auch gut in den 80ern zurechtfinden könnte. Hat der Hörer sich gerade an die entspannten, progressiven House-Klänge gewöhnt, kommt plötzlich die Funk- und Breakbeat-Nummer „She’s Not From Spain“ um die Ecke mit souligem Gesang von Tracee Meyn. Egal, ob es eine melodische Deep-House-Nummer wie „Nocturne“ ist, oder ein 8-Bit-Acid-House Track wie „Above Trees“ mit fast schon poppigem Flair – Disco-angehauchter Gesang zieht sich durch das Album. Und gerade dann, wenn man akzeptiert hat, dass das Ende der Welt hier wohl eher tanzbar ist, startet „Negative Space“ vom Fleck weg mit hallenden Claps, düsterer Bassline, wummernden Kicks und einer Industrial-Atmo, die dem Albumtitel doch noch gerecht wird. Insgesamt trotzdem ein stimmiges Werk House Music, dass Mal Richtung 8Kays abschweift, mal Richtung WhoMadeWho oder Space Motion. Abwechslungsreich und unberechenbar. 9/10 scharsigo