Patreon-Künstler des Monats: Thomas Schumacher

 

Die 2013 gegründete Plattform Patreon gilt als beliebte Anlaufstelle für Künstler*innen und Kreative, die ihren Fans dort exklusive Inhalte bieten und im Gegenzug finanzielle Unterstützung erhalten. Nachdem wir euch in der Februar-Ausgabe den US-Amerikaner Blush Response vorgestellt haben, schicken wir nun die deutsche Techno-Koryphäe Thomas Schumacher ins Rennen. Vorhang auf.

Wie bist du auf Patreon aufmerksam geworden?

Durch meine damalige Lebensgefährtin. Ich sah Patreon als Chance, während der Pandemie auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und zu sehen, was für neue Konzepte es gibt. Patreon erschien mir wie etwas, nach dem ich schon lange insgeheim gesucht hatte: die Vorstellung einer Community von Gleichgesinnten zusammen mit einer Plattform zum Austausch von Ideen, ganz ohne Social Media.

Seit wann bist du dabei und wie war der Einstieg für dich?

Los ging es im Oktober 2020 nach ca. drei Monaten Vorbereitung zusammen mit meiner Partnerin. Mein Credo war: kein Druck, learning by doing und möglichst von Anfang an die Community bei den Entscheidungen miteinbeziehen. Das hat direkt funktioniert und so halte ich es bis heute. Für mich ist Patreon ein neuer Teil meiner künstlerischen und sozialen Aktivitäten, und so soll es bleiben.

Du bietest allerlei Content auf Patreon an: Track-Breakdowns, Tutorials, DJ-Sets, Vinyl-Showcases etc. Gibt es ein Format, das besonders beliebt ist? 

Jede*r hat seine persönlichen Favoriten, aber die Track-Breakdowns sind immer echte Community-Highlights. Ich befrage die Community regelmäßig nach Content-Wünschen und die Vorschläge sind oftmals richtig, richtig gut, das feier ich ab! Neben technischen Angelegenheiten spreche ich außerdem gerne über Aspekte wie Kreativität oder Workflow, was oftmals unterschätzt wird.

Welche Vorteile bietet die Plattform für dich? 

Grundsätzlich geht es mir darum, Verbindungen aufzubauen, Know-how zu teilen, Spaß zu haben und miteinander etwas Besonderes zu schaffen. Daher ist der Community-Gedanke auch so entscheidend. Der Discord-Server (früher hätte man wohl Forum gesagt) ist das Herz der Community, dort treffen wir uns täglich und tauschen uns aus. Es gibt Kanäle, die heißen z.B. „Peer Review“, „Promote Yourself“, „Helpful links“, „Music To Inspire“, aber auch Off-Topics wie „Food“ oder „Arts & Movies“. Durch Patreon habe ich die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, die ähnliche Interessen haben wie ich – in einem sicheren und privaten Surrounding. Außerdem kann ich etwas von meinem Wissen und meiner Erfahrung in dem Business weitergeben. Das ist mir wichtig – weg von dieser Gate-Keeper-Mentalität hin zu einem Austausch von Informationen und Skills. Sich gegenseitig inspirieren und supporten.  

Das ist immer schwer zu beantworten, aber: Kannst du uns drei deiner Lieblingsplatten nennen? 

01 Joey Beltram – Energy Flash

02 Plastikman – Spastik

03 A.D.H.S. & Joese Bonetto – Decipher

Deine Follower*innen erhalten sicherlich auch Einblicke in dein Studio. Welche „Goldstücke“ befinden sich dort? Welche Geräte sind für dich unverzichtbar beim Produzieren?

In den 90er-Jahren habe ich mir, wie es sich damals gehört hat, reichlich Synths, Drum Machines und Co. zugelegt und damit auch viel Spaß gehabt. Als es dann digitaler wurde und mit DAWs losging, wollte ich von den alten Sachen nichts mehr wissen. Ich habe tatsächlich Schätze wie meine 808 und 303 verkauft, um mir neue Geräte leisten zu können. Bereuen tue ich das allerdings nicht unbedingt – Stichwort Klone und Digitalisierung. Unverzichtbar sind für mich nur mein Mac Book Pro und meine Software, da ich gerne „in the box“ bzw. mobil arbeite.

Wie sieht es Release-technisch bei dir aus? Was steht an in den kommenden Wochen und Monaten?

Es stehen Veröffentlichungen auf meinem Label Electric Ballroom an und ich gehe mal davon aus, dass es auch wieder etwas auf Drumcode von mir zu hören gibt, Adam ist bereits fleißig am Testen.

 

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Aus dem FAZEmag 121/03.22
Text: Milan Trame
www.patreon.com/thomasschumacher