Pete Namlook ist tot – ein Nachruf

From Within – das Projekt von Pete Namlook & Richie Hawtin

Ich war gestern in Berlin, um mich mit Paul Kalkbrenner zu treffen und über sein neues Album „Guten Tag“ zu sprechen. Berlin lag komplett in Nebel eingehüllt, die Temperatur bei 2 Grad und die Stimmung am Boden, als mich die Redaktion anrief und mir mitteilte, dass Richie Hawtin gepostet hat, dass Peter Kuhlmann aka Pete Namlook verstorben sei.

In ergreifenden Worten schildert Hawtin hier die gemeinsame Produktion der drei Kollaborationsalben  unter dem Projektnamen From Within, die 1994, 1995 und 1997 auf Namlooks eigenem Label FAX Records erschienen sind. Eine Single erschien überdies auf Hawtins PLUS 8-Imprint.

Das ganze Szenario erschien mir so unwirklich und wie aus einem Hammer-Studios-Film der 1960er Jahre stammend: Die Nebelschwaden über dem Alexanderplatz und die Hiobsbotschaft mit dem Tod des einflussreichsten deutschen Ambient-Künstlers.

Um unwahrer Legendenbildung vorzubeugen: Es ist nicht so, dass ich oft mit Pete gesprochen hätte. Ab und zu, meistens rief er an um zu erfragen, ob die von ihm geschickten CDs auch rezensiert werden; also keine tiefschürfenden Diskussionen über die Entwicklung der elektronischen Musik. Aber so ein Gespräch erfolgte vor fast genau einer Woche. Er rief im FAZEmag-Büro an und erkundigte sich, ob die neuen CDs angekommen wären, teilte mir mit, dass er das FAZEmag sehr gelungen findet und erzählte mir von seinem Sohn, den er gerade besuchte. Es war das längste Gespräch mit Peter seit Jahren für mich und ich merkte wieder, dass es sich bei ihm um einen positiv Verrückten handelt. Sein Sohn und sein Label waren seine Kinder und damit seine Welt. Es tut mir unfassbar leid, dass er beide Kinder nicht weiter aufwachsen und gedeihen sehen kann. Rest in peace. Sven

Carpe Sonom veröffentlicht Pete Namlook Tribute-Box
www.namlook.de