Das sind sie, unsere Tonträger-Favoriten aus dem August-Heft unterteilt in Alben und Compilations, Singles und EPs sowie die jeweiligen Platten des Monats.
Singles & EPs – Platte des Monats
Unknown
(LODE004)
Das Disco-House-Sublabel von Memory Remains mit guter Laune und Sommerfeeling in Vinyl gepresst. Natürlich ist hier nichts geklärt, Ehrensache. Vinyl Only, limitiert. Auf B1 beispielsweise treffen die Bucketheads auf Spiller und ein mir unbekanntes female Vocal, das nach den 1960ern klingt. Funky House Shit für die unbeschwerten Stunden des Jahres mit Crystal Waters und Konsorten. Alles perfekt einsetzbar auf der nächsten Poolparty. Form follows function.10 points svenman
Singles & EPs – Top Ten
Anfisa Letyago
Origami (noted/Sony Music)
Sonys neues Label „noted. Records” aus Berlin macht keine Gefangenen und feiert seinen Startschuss direkt mit Anfisa Letyago, die seit mittlerweile einigen Jahren in der Techno-Elite angekommen ist und sich stetig weiterentwickelt. „Origami“ ist nach „Feelin‘“ bereits ihr zweiter Track für noted. Erneut dürfen sich ihre Anhänger auf Elemente aus Trance, Breakbeat und Techno freuen, die mit poppiger Hookline für kraftvolle, energiegeladene Vibes sorgen, die uns auch ein bisschen an die 90er erinnern. Der Song kündigt auch Letyagos neue audiovisuelle Live-Show „Partenope“ an, die sie zusammen mit KI-Artist Guisy Amoroso aka „Marigoldff“ entwickelt hat. Zudem soll bald ein Album erscheinen. „Orgami“ macht mit seinem Drive auf jeden Fall Werbung für alle anstehenden Projekte. 09/10 scharsigo
Anna Tur, Pablo Say, Sara de Araújo
Ruta / Who is? (Truesoul)
Nach ihrer letzten gemeinsamen EP „Trip To Berlin”, auf der sie neben dem Titeltrack noch die Peaktime-Techno-Nummer „My Life“ veröffentlichten, melden sich Anna Tur und Pablo Say zurück und droppen nun via Truesoul ihren neuen Song „Ruta“. Mit einem ausführlichen Build-Up und darauffolgenden, dezenten Synths bewegt sich der Track irgendwo zwischen Tech-House und Melodic Techno. Für den zweiten Track der EP haben sich die beiden dieses Mal Verstärkung ins Boot geholt. Sara de Araújo liefert mit „Who Is?“ auf jeden Fall treibenden Tech-House ab, der Laune macht und – passend zur jahrelangen Expertise der Portugiesin – wie gemacht ist für Beachclub-Partys auf Ibiza. Wer eher auf kräftige Stampfer und Acid steht, der wird mit dem Vorgänger mehr anfangen können. Für House-Liebhaber wie mich ist diese EP auf jeden Fall ein Nice-To-Have in der Sammlung. 09/10 scharsigo
Cassimm
House Of Moves (Rekids)
Der in London stationierte Italiener jackt auf seinem Rekids-Debut zunächst mal gekonnt mit “Body & Soul” – supercooler Basslauf und ein Ohrwurmvocalsample machen diesen Track zu einem echten Chartanwärter! Damit nicht genug: Noch eingängiger und even Chord-driven stellt sich „I Hear You“ dar – ein souliges Pianoloop steht im Mittelpunkt und treibt die Crowd zur Ekstase – Mördertrack! Den Abschluss bildet „What Ya Looking At“ – stripped-back Rhythmus, ein cooles Femalevocalloop und eine einprägsame Synthiehook machen auch diesen Joint zu einem Gewinner und komplettieren damit den dreifachen Erfolg. Exzellente Scheibe für die Floors weltweit! 10 Cars10.Becker
Dennis Cruz
Bonito (Solid Grooves)
Die Single ist zwar schon ein paar Tage alt, lohnt sich aber immer noch. „Bonito“ von Dennis Cruz beschert uns hier die volle Ladung Latin, Havanna Vibes. Eine wuchtige Bassline übernimmt, zusammen mit den fluffigen, aber treibenden Housebeats und perfekt sitzenden Percussions, anfangs noch das Geschehen. Kommen dann aber diese kubanischen Vocals zusammen mit Mariachi Sounds ins Spiel, liegt der Fokus auf Salsa, hübschen Frauen, kurzen Drinks, wackelnden Hintern, dicken Zigarren und so weiter. Sehr geil! 10Rusty
DJ Hell
My House (Mind Medizin)
Auf der neuen Mind Medizin verewigt sich kein Geringerer als Mr. DeeJay Gigolo, Hell himself. Und er geht dafür ganz weit zurück in die 80er, als House seinen Anfang nahm. In ein leicht elektroides Gewand gekleidet, klöppeln die Percussions, rumpelt der Bass – über die gesamte Wegstrecke bestimmt die House-Vocal-Hook (ähnlich wie die Break Boys auf Fourth Floor 1990) den Track. Tal Fussman setzt in seinem Remix auf raue Percussions, Claps und reduzierten Vocaleinsatz – kantige Performance, die dystopisches Partyfeeling evoziert. Starke und überzeugende Produktion, die Vergangenheit in die Gegenwart spiegelt. 9 Cars10.Becker
KANTEREIT
ep #1 (KANTEREIT Records)
Der Schlagzeuger der erfolgreichen Pop-Rockband AnnenMayKantereit, Severin Kantereit, veröffentlicht als KANTEREIT seine erste Solo-EP, die auf den schlichten Titel „ep #1“ hört. Für sein Herzensprojekt – Kantereit ist seit vielen Jahren bekennender Electronic-Aficionado – hat der Universalmusiker sein breites instrumentelles Setup zum Einsatz kommen lassen – gespickt mit allerlei traditionellen Instrumenten sowie Effektgeräten, Synths und Drum-Maschinen. Beim ersten Hören haben die elektronischen Klänge, die nicht selten von seiner Stimme begleitet werden, nur wenig mit dem poppigen Indie-Charakter seiner Band zu tun, doch beim genaueren Hinhören wird klar, dass die beiden Genres hier Hand in Hand gehen. Sein Hang für das Experimentelle und klangliche Kontraste war schließlich schon auf den Band-Alben spürbar und kommt auf „# ep1“ nun nochmals signifikanter zum Vorschein, wenn Schlagzeug, Gitarre & Co. auf stampfende Bässe und düstere Synths und verspielte Beatmuster treffen und sich zwischen Jamie xx, Sohn und Caribou einordnen. Eine ambivalente Electronica-Nummer mit warmen Sounds und tiefgründigen Gedankengängen verpackt in lyrischer Form. 8 Tenorali
„ep #1“ erscheint am 16. August via KANTEREIT Records.
Necmi Serefoglu feat. Quantec
Bro The Frost (Dicular)
„Bro the Frost“ ist der perfekte Track für Necmi, um das Debüt seines neuen Melodic-Slowbeat-Sideprojekts zu präsentieren, welches nun bei Dicular Records beheimatet ist. Für mich hat Necmi zusammen mit Quantec ein wahres audiophiles, genreübergreifendes Meisterwerk geschaffen, das von einer Symphonie an Emotionen, Sehnsucht und Erfüllung in einer klanglichen Tiefe durchwoben ist. Rollende Bässe bei 128 BPM und Synthesizer, die an die Klänge geliebter analoger Maschinen erinnern, erzählen eine Geschichte, die man nicht nur hört, sondern ab der ersten Sekunde tief im Inneren fühlt. Für mich ist es ganz klar eine Nummer, die sowohl auf Goa- als auch auf technoiden Floors viele Menschen berühren und bewegen wird. 10/10 Jeanette
Sad Madonna
Witch Coast / Ellen Allien Remix (BPitch)
Sad Madonna ist ein Soloprojekt aus Paris, Frankreich, das Elemente von Darkwave, Coldwave, Post-Punk und Shoegaze zu einem fesselnden und gefühlvollen Sound verschmilzt, den er selbst als „dramatic dance“ beschreibt: ebenso gefühlvoll wie tanzbar. Ellen Allien ist zwar eher eine Ikone der Techno-Szene, ist aber in Cold-Wave-Kreisen ebenso bekannt für ihre Techno-Edits von Bands wie Ash Code und Lebanon Hanover. Wem das in der Vergangenheit gefallen hat, der muss hier unbedingt reinhören. Ich selbst bin großer Wave-Fan, denke aber, dass jeder Techno-Fan hier ebenfalls glücklich werden kann. Der Remix hat Kraft und Eleganz und ist damit für den Club Einsatz bestens ausgerüstet. 10 Transmitter
Various Artists
Structure Series 1 (Molecular Recordings)
Zum dreißigsten Jubiläum beschenkt sich Marco Lenzis und Marco D`Arcangelos Label Molecular Recordings mit der ersten Auskopplung der neuen Structure Series und lässt damit die Vergangenheit ein wenig Revue passieren. Jeroen Searchs “The Curve“ macht einen schrillen Anfang und pustet zunächst die Speaker frei. “Fourt Thirty“ von Linear System räumt im Anschluss mit Volldampf auf, während Ma Halpings “Light Flare“ den Tinnitus etwas mit Frequenz füttert und zum Seitenwechsel pfeift. Auf der B Seite startet Inigo Kennedys “Cubane“ schön deep und kraftvoll und mausert sich direkt zu meinem Favoriten. Richtig dickes Ding! Aber auch Icchas “Decoder“ kommt schön tief und progressiv und ebnet den Weg für Flaws “Acsend“. Hier wird das volle Raumvolumen genutzt und mit Energie gefüllt. Sphärisch und dezent paralysierend nimmt die Reise ihr Ende und hinterlässt ein grandioses Päckchen voller genialer Tracks. Mega! 9 Michael S
Various Artists
Mood Edits Vol 2 (Mood)
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole und Euch langweile, ich liebe das Label von Manda Moore und Sirus Hood. Auch die neueste Sechs-Track-EP versprüht eine angenehm erfrischende LMAA-Attitüde. Tech-House mit vielen Samples – der Geto Boys-Track ist mein absoluter Favorit – und sehr vordergründigem Dancefloor-Appeal. Dance your ass off. Mag ich. 10 points svenman
Alben & Compilations – Platte des Monats
Anthems Vol. 1
(Heist)
Labelhead Dam Swindle stellt die Big Banger von Heist auf einer „Anthem“-Ausgabe zusammen, die die besten Tracks aus den vergangenen elf Jahren unter einem Dach vereint. Unter den zehn Titel finden sich so erlesene Perlen wie die von Cinthie, die mit ihrem „Piano Heaven“ einen echten und unschlagbaren Piano-House Klassiker für Heist gebaut hat. Oder das deep housig bouncende „That’s Right“ von Dam himself. Dazu gesellen sich der formschöne Demuir, die signature Percussion Moves von DJ Sneak („Full Cycle“), die progressiveren Fouk, die bläseraffinen Jkriv & Peter Mason, die fett grovenden Nebraska mit „Dip & Flip“, Orlando Voorn und der epische Crackazat Remix von „Be With You“. Besser kann House Musik nicht klingen – absoluter Benchmark für den gepflegten Clubabend oder zu Hause in der Keller-House-Bar. 10 Cars10.Becker
Alben & Compilations – Top Ten
Brian Johnson
The Second Company (Master Chef Music)
Auf seinem zweiten Album (nach “That Culture” in 2022) erkundet Brian seine Einflüsse von Techno und bringt dies auf elf Titeln zum Niederschlag. Die Tracks bewegen sich in einem guten Flow, verschmelzen ambient-trancige, melodische Elemente mit punchy Drum Machines und Arpsequenzen („The Second Company“), er kaskadiert Keys und Pads und erzeugt Spannung („Mortality“), dark brodelnde Melodien in einem tiefen Schlund transferieren den Hörer in dystopische Welten („Sovereignities“). Acid Einflüsse auf hartem Technogeläuf („Find Me“), 303 Club Grooves („Spread The Word“) mit einer Rückkehr zu seinen Hop Hop Roots und Techno Mutationen („The Get Down“, „CA$H“) zeigen seine vielfältigen Produktionskapazitäten bis hin zu psychedelische Soundscapes („Son Of Sandford“) mit Broken Beat Chill Out („Rare & Beautiful“). Maschinelle Musik für die Zukunft, erwachsen aus den Erkenntnissen der Vergangenheit. Groß! 9 Cars10.Becker
Dapayk & Padberg
In Between (Fruehling)
Jede Veränderung und jede Weiterentwicklung besitzen einen Anfang und ein Ende. Auf ihrem sechsten Studioalbum konzentrieren sich Eva Padberg und Niklas Worgt aka Padberg & Dapayk auf den Übergang, den Padberg als „wichtiger als das Davor oder Danach“ erachtet. Es geht um die kleinen Dinge im Leben, Zwischenräume, Details. „In Between“ vermischt dabei Elemente verschiedenster Genres, von atmosphärischer Chillout-Musik über Electronica, bis hin zu Elektro-Pop, Synphonic, Dub oder Ambient. Hervorzuheben sind dabei u.a. der Opener „Open Your Eyes“, der mit Streichern und schönen Synthlines am Ende loslegt, oder der Organic-House-Track „All That Was“, der beinahe den einzigen „clubbigeren“ Ausflug darstellt. Experimentell, facettenreich und trotzdem konzeptionell homogen. Ein entspannter Ausflug ins Dazwischen. 08/10 scharsigo
Various Artists
Dimension Travelling (Space Trax)
In Zeiten, in denen Leute meinen, billige Eurodance-Mashups und Kirmes-Sounds als „Trance“ zu bezeichnen, freue ich mich, dass es mit dem Berliner Label Space Trax eine Institution gibt (zusammen mit Imprints wie UTE oder NovaFuture), die den wahren Kern des Genres und seinen Ablegern zu kennen scheint. Die Macher Frank Heise und Philipp Drube haben just ihre fünfte Label-Compilation „Dimension Travelling“ ins Leben geschickt, die u. a. mit Beiträgen von Alpha Tracks, Atikka und meinem Liebling aller Lieblinge – L-3P alias Ness – gespickt. Auf die Ohren gibt’s folglich eine spacig-trippige Fusion aus Hard-, Hypnotic- und Psy-Trance, frisch aus dem Orbit. Besonders gut gefällt mir das etwas techno-esquere und anpeitschende „Purple Beam“ von Alpha Tracks und L-3Ps „Dewneia“, das mit seiner Verträumtheit und der soften Kick einen tollen Kontrast abgibt. 10/10 Raumschiffen. 10 Laenkford
Iman Hanzo
Clouds (Kontor Records)
Der Hamburger Iman Hanzo sorgt mit seinem Debütalbum „Clouds“ für ein erfrischendes Sommer-Feeling und lädt zu Leichtigkeit und Freude, zwischendrin aber auch zu Melancholie ein, was vor allem dem titelgebenden Track „Clouds“ zu verdanken ist. Sonnige Rhythmen und emotionale Texte sorgen hier für einen prima Kontrast. Begleitet wird die Nummer zehn weiteren Tracks, darunter das von Solomun supportete „Bang Bang“, das an Intensität zunimmt und mit pulsierenden, treibenden House-Beats punktet. Auch das hypnotisch angehauchte „Nightcall“ und das melodische „Circle“ wissen zu überzeugen und wurden mit viel Hingabe produziert. Schön. 8 Tenorali
Reelow
Reeborn (Reecords)
Der Barcelonese hat sich in den letzten Jahren mit Releases auf Desolat, Solid Grooves oder Mindshake ein gewisses Standing im Musikzirkus zwischen House und Tech erarbeitet. Auf dem eigenen Imprint Reecords launcht der Honcho sein zweites Album, das sechszehn (!) Titel von House über HipHop bis Tech-House featured. So startet „Reeborn“ mit funky elektronischen Moves, die Slo Mo housige Funkfatbeats auf „Hey Sugar“ rausposaunen. Clubhouser wie „Burst“ grooven ebenfalls imposant – auch hier bestimmt der Bass einen fresh, funky Vibe, ebenso wie das gut flowende „I’m With Them“. Die neue Single „Ghetto Soul“ bringt House Styles aus den 80ern mit, wenn man die im Stil von Fingers Inc. gedroppten HiHats und Kicks betrachtet. Etwas schräger dann „PlzZz Listen To My Demo“, wenn weirde Sequenzen auf gerappte Voclas treffen. Oder Tech-House mit Rotlichtatmo bei „Bitchatsnake“, um Abwechslung von Latin geprägtem House mit originärem Vocalspelling („Mary Juana Cha Cha Cha“) zu bekommen. 16 abwechslungsreiche Tracks, die Energie und Spaß en Masse auf den Flur transportieren. Goodie! 8 Cars10.Becker
Some Sacred Grounds
(Art Bei Ton)
Die dritte Compilation aus dem Hause des zwischen Berlin und Lissabon pendelnden Event- und Plattenlabels Art Bei Ton kommt mit Tracks von Fjäder, Adémar & Toki Foko, TILDA, Kai Galactic, Midnight Traffic, VBK und Surt, die uns einen fetten Mix aus Deep- und Hypnotic-Techno sowie Ambient kredenzen. Bei all der stumpfsinnigen und wahnwitzig schnellen Musik, die derzeit in vielen Clubs vorherrscht, ist es immer wieder ein Genuss, für einen Moment lang die Sinne zu sensibilisieren und einer atmosphärischen Reise durch die Welt der Deep-Space-Electronic beizuwohnen. Nach dem meditativen Ambient-Start durch Fjäders „Infinity“ führen uns Adhémar und Toki Fuko mit ihren rituellen Downbeat-Trommeln langsam ins All hinaus, wo wir uns in den psychedelischen Mustern von Tildas „Arrimer“ verfangen. Anschließend wird es zusehends düsterer und trippiger, was mir ausgesprochen gut gefällt. Insbesondere die „Neuromance“-Nummer des Inders Midnight Traffic ist klasse und findet genau die perfekte Balance zwischen wabernden Percussions und trippigen Sci-Fi-Elementen, ohne den Drive nach vorne zu verlieren. Sehr stark. 9 Laenkford
Technobase.FM 40
(ZYX)
Nummer 40 bereits. Was ein Hammer. Die erfolgreiche TechnoBase.FM-Reihe feiert ein beinahe rundes Jubiläum – natürlich wieder mit drei CDs. Die drei DJ-Mixes stammen von 89ERS, Bramd und EXO und bieten wieder das Beste aus Happy Hardcore, HandsUp und all so was. Die geneigten Fans treffen auf Tracks von u.a. Aquagen & Scotty, Rocco & Pulsedriver, Jens O, Kyanu, Niels van Gogh & Microwave Prince, DJ Gollum, Chris Nitro, Picco, Alex Megane, Brookyln Bounce, Topmodelz, Mellow D, Sam Harris und Basslovers United – also viele bekannte Namen und viele bekannte Melodien. Wie immer ein Muss. 9 points harthorst
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Unklevon
UN1C (Boysnoize)
Das Debut des französischen Produzenten auf Boysnoize fällt deftig aus. Elf Titel strotzen nur so vor Kraft, als wollten sie uns sagen: Komm her, ich mach dich platt. Und so darf man sich nach einem Durchgang des Albums auch durchaus fühlen, wenn klassische Bombastik mit reichhaltigen Synthielines und crispy Drums auf Cut-Up Sampling und tripped-out Electro Sonic trifft („Spa8cid“) – gern in diesem Zusammenhang auch Querverweise zu Kraftwerk ziehend („UN1C“ klingt wie „Wir Sind Die Roboter“) – oder speedy Basslines und rhythmische Shots die Brachialität des Clubs darstellen („Speed Chains“). Das Album strahlt eine unglaubliche Energie aus und mäht alles nieder, was sich im in den Weg stellt – kreativ und intelligent, natürlich mit der Ursprünglichkeit elektronischer Tanzmusik! 9 Cars10.Becker
ZG
Out Of The Unknown (Pacific Rhythm)
Die britische Sängerin Zansika Lachhani und der französische DJ & Produzent Anthony Collins alias Grant stehen mit ihren Initialen für dieses noch eher unbekannte Nebenprojekt, dass hier sein zweites Album vorlegt. „Feels Like Home“ beginnt dabei wunderbar verträumt und sehnsüchtig; schimmernde Pads und glasklare Vocals bilden das Topping für einen geschickt einsetzenden MPC-Groove, dessen Bassline an emotionaler Tiefe nur noch von den begleitenden Streichern überboten wird. Eine Mischung aus ambienter Klanggestaltung und Late-90’s-Deep-House, gewissermaßen Strandbar-tauglich – sehr stark! „Good Feeling“ knüpft an diese Vibes an, während „Meet You There“ und das instrumentale „Call To Mind“ klare Akzente in Richtung Tanzfläche setzen. Weitere Highlights finden sich im dahinwehenden „Left Outside“, das klar durch seine starken Vocals in Erinnerung bleibt, sowie im spirituell angehauchten „The Rising“, dessen Streicher gewissermaßen die Sonne aufgehen lassen. „Believe If You Can See“ lässt die insgesamt sieben Tracks sodann relativ poppig ausklingen. 10 Master J
Aus dem FAZEmag 150/08.2024