Das sind sie, unsere Tonträger-Favoriten aus dem Juni-Heft- unterteilt in Alben und Compilations, Singles und EPs sowie die jeweiligen Platten des Monats. Diesmal mit Folamour, Alexander Skancke, Berlin Undercover, Sirus Hood & Malikk, AKA AKA (w/ Artenvielfalt), Chris Liebing und vielen mehr.
Singles & EPs – Platte des Monats
Sirus Hood & Malikk – Homop Sapiens EP (Mood Child 001)
Wenn man Coolness in ein Vinyl pressen sollte, käme diese Four-Track-EP heraus. Kein Spruch. Der Wahlparisien Sirus Hood deejayt seit er 18 Jahre alt ist und hat schon in jedem coolen Club in Paris eine Residency innegehabt. Vor drei Jahren erfuhr er mit seinem Hit auf Jamie Jones‘ Hot Creations Label seinen internationalen Durchbruch. Auf der „Homo Sapiens EP“ zeigt er – zusammen mit seinem französischen Kollegen Malikk -, wie es klingt, wenn man 2023er Booty-Sound produziert. DJ Funk wäre sehr stolz. Wer alle Zitate in den vier Tracks erkennt, bekommt von mir ein Eis seiner Wahl. Grandiose Platte. 10 points svenman
Singles & EPs – Top Ten
AKA AKA w/ Artenvielfalt – Let Me Show You (Whats Poppin)
Unsere beiden Berliner Freunde mit einer sehr schmissigen Neuauflage des 1997er Hits von Paul Newman aka Camisra, den Connaisseure sicherlich vor allem als Tall Paul kennen dürften. Die AKA-AKA-Version hievt den Klassiker ins Hier und Jetzt und macht das sehr gut. Die ultra-wuchtige und funkige Bassline ist auch hier der wichtigste Bestandteil, und das ist gut so. Ein garantierter Hit für das Label von AKA AKA. 9 points tseb
Chris Liebing – Love Those Who Fight With Passion And Faith (CLR)
Mit diesem unsäglich langen EP-Titel startet Labelhead Chris Liebing zunächst mit “Love Those Who Fight“ ins Jahr 2023. Mit drückenden Beats geht die Reise los und hinterlässt nach sehr kurzer Zeit die ersten Gänsehautpickel. Die Vocals passen, werden aber auf Dauer etwas zu viel des Guten. Der Track dahinter verkörpert wunderbar den CLR-Stil und macht richtig Bock. Der schrille Synth setzt sich wunderbar in Szene. Mit “With Passion And Faith“ wird es eine Schippe düsterer und dreckiger. Die Vocals hier passen wie Faust aufs Auge. Nicht allzu penetrant und passend zum sonst so mystischen Gewand des Tracks. Richtig starke Nummer. Fazit: Starkes Release und ein weiterer Burner auf CLR. 8 Michael S
Dr. Motte & Jam El Mar – Music Is The Answer (Rave The Planet)
Jetzt ist es also raus! Dr. Motte und Jam El Mar von Jam & Spoon haben die diesjährige Hymne zur Berliner Parade produziert. Tatkräftige bzw. wortgewaltige Unterstützung erfuhren sie dabei von Mottes Gattin, die hier für die Vocals verantwortlich zeichnet. Es gibt zwei Versionen, einen Club-Mix und einen Radio-Mix. Der Radio-Mix ist für mich eine perfekte Hymne und schreit nach einem Video auf VIVA mit N1-Rotation. Der Club-Mix treibt gut, bringt mir die Vocals von Ellen aber etwas zu spät. Müsste man später reinmixen. Remixes wird es ja sicherlich auch noch geben. Aber ich kann mit dem Radio Edit sehr gut leben. Die Vorfreude auf die Parade wächst. 9 Points svenman
Felix Raphael – Places (3000 Grad)
Felix Raphael präsentiert nit seiner neuen EP „Places“ fünf neue und einladende House-Tracks, die uns in den Sommer katapultieren. „Gentle Nights“ im Original-Mix ist charmant, groovy und verspielt, hierzu liefert Yannek Maunz einen Remix ab, der trockener und druckvoller für gute Stimmung sorgt. Als Streaming-Bonus gibt es von von Raphael die „Down Slowed“-Version, die uns gemütlich in die Afterhour bringt. „Under The Lights“ wir d gekrönt von den Vocals von Dario Lessing. Ein emotionaler und melodiöser Trip, der den Sonnenaufgang auf dem Floor empfängt. Und schließlich „Rising Suns“, das mit den sphärischen Vocal-Einsätzen von Huaira für balearischen Feeling sorgt. 10 Pop Guardiola
Heist – Harlots EP (V Recordings)
Heist, seines Zeichens u.a. Produzent von Drumandbass-Schwergewicht Goldie, meldet sich mit einer EP auf V Recordings zurück. Gleich der Opener „Just Called“ ist eine derart offensichtliche Verneigung vor Dillinja, dass man glauben könnte, der unangefochtene König der Basslines selbst hätte hinter den Reglern gesessen. Und auch der Titeltrack „Harlots“ lässt sich als klare Referenz an Dillinja verstehen. Bei „Rob Da Bank“ und „Camouflage“ featuring MC Funsta wiederum zitiert Heist Dope Dragon und macht die Zeitreise perfekt. 10 points Feindsoul
Jeff Mills – The Other Maria (AXIS Records)
Mit „The Other Maria“ tischt uns Altmeister Jeff Mills eine zusätzliche Komponente seines erneuerten „Metropolis“-Soundtrack auf, fernab seines klassischen Detroit-Techno. So erwarten uns auf „The Dance Rebellion Starts“ klirrende, ineinander verwobene Patterns mit Hypnose-Charakter. Der Titeltrack erinnert mit seinen düsteren Drone-Sounds an einen lebendigen Albtraum, bestückt mit verschleierten Percussions und einer gespensterhaften Atmosphäre. „Freder’s Reality Switch“ rundet die Platte ab – ein Synthie- und Streicherstück, das irgendwie unheimlich klingt, gleichzeitig aber auch mit einem gewissen Comic-Touch behaftet ist. Interessant. 8 Kleinos
Klaudia Gawlas – Fireball (SCI+TEC)
Unsere liebe Klaudia auf dem Label von Dubfire. Drei Mal bekommen wir stillvoll den Hintern versohlt. Alle drei enthaltenen Tracks sind wie für die Peaktime geschaffen und treiben von Beginn bis zum Ende. Am hypnotischsten finde ich hierbei das oldschoolige „Voices Around You“, aber die brachialste Wucht entfacht der Titel-Track. Da bleibt kein Bein still. „Effective Avoiding“ erinnert mich an eine Mischung aus TPH und I-F. Spannend. Gute EP. 9 points technorbert
Max von Sternberg – Danger (New Tab Music)
Max von Sternberg präsentiert „Danger“ – eine Zwei-Track-EP, die die Emotionalität des Wieners zum Ausdruck bringt und sein bereits drittes Release auf New Tab Music markiert. Der Titeltrack beherbergt meditative Klangflächen, wabernde Basslines und melancholische Akkorde, die eine intime und dichte Atmosphäre voller Energie kreieren. „5am“ hingegen kommt bescheidener, subtiler, minimalistischer um die Ecke und umgarnt unsere Ohren mit einem butterweichen Arpeggio. Good shit. 8 Länkford
Oliver Dollar – Strings For Life EP (Rekids)
Der Berliner liefert auf Rekids 219 mal wieder eine extreme fette und amtliche EP ab. Er startet Rocksteady Disco, warm, soulig und euphorisch – klassisch und neu zugleich – viele Strings und Claps ordnen die Struktur und rücken das Titelstück ins richtige Licht. Dann folgt der rhythmische Shaker „School Daze“ mit Funk-infizierter, chopped Gitarre und Basslicks und deepen Chords – ein Track der Extraklasse. Epische Discotunes mit einem emotionalen Beatdown bringen uns raus und lassen uns auf einem Gefühlshoch zurück. 10 Cars10.Becker
Unknown (Bullion 001)
Zwei Tracks kommen mit dem ersten Release auf dem neuen Sublabel von Memory Remains. Hier bleibt der Produzent im Dunkeln, aber das muss er gar nicht. In beiden Tunes punkten die treibenden Arrangements, die mit den vielen Fx-Sounds Fangen spielen. Hinzu kommen schiebende Basslines, verspielte Vocalsamples und auch mal ein chordiger Sample. Das ist dann insgesamt grooviger, deeper, harmonischer, treibender House, den man sich sehr gut geben kann. 9Rusty
Alben & Compilations – Platte des Monats
Folamour – Manifesto (Sony Music)
Good-Vibes-Spezialist Folamour kehrt mit seinem ganz persönlichen „Manifesto“ zurück, das seine eigenen Konzepte und Visionen von Liebe und Freiheit erforscht. Gelingen tut dies dem Franzosen mit einem dicken Batzen an Solomaterial und tollen Kooperationen. Auf „Manifesto“ erkundet Folamour sein eigenes House- und Disco-Universum und bestückt es mit bunten Komponenten, die uns quer durch die verschiedensten Electronic-Disziplinen führen. So finden wir neben den typischen Dancefloor-Nummern à la „Freedom“ oder „Poundland Anthem“ auch diverse Abstecher in die Bereiche des Indie und Funk, was die Produktionen „Friends“ mit Tim Ayre und „Heartbroken“ mit Khazali nahelegen. Instrumentales Herzstück des Albums ist natürlich wieder einmal das Piano, dessen Möglichkeiten Folamour maßlos ausschöpft, um melancholische Grooves aufs Parkett zu zaubern, die von knackigen Drums und üppigen Synthie-Sounds untermalt werden. 1 mit Sternchen. 10 Länkford
Alben & Compilations – Top Ten
Alexander Skancke – Kingdom Couch (Quirk)
Der Norweger Alexander Skancke mit einem mehr als außergewöhnlichen Konzeptalbum. Sein Longplayer-Debüt „Kingdom Couch“ ist zwischen 2020 und 2023 entstanden, als er begann, Sitzungen bei einem Therapeuten zu besuchen. Das 10-Track-Doppel-Vinyl ist denn auch so unterschiedlich, wie Gespräche bei einem Therapeuten verlaufen. Mal werden die Ohren von experimentellem Ambient verwöhnt, dann werden die Beine von Floor-tauglichen Minimal-Techno-Tracks stimuliert. Jazz trifft auf spoken words und Bässe auf extravagante Bleeps. Jeder der enthaltenen Tracks ist für sich einzigartig und fügt sich dennoch perfekt in den vorgegebenen Rahmen des Albums. Kingdom Couch“ ist eine zehn-Tracks-dauernde Verschmelzung von Skanckes Anspruch, elektronische Musik etwas außerhalb der Norm zu erschaffen. Sehr spannend und vielseitig einsetzbar. 9 points tseb
Berlin Undercover (Sound Of Berlin 023)
Für die neuste Compilation des Labels haben sich die Verantwortlichen von Sound of Berlin etwas ganz Besonderes ausgedacht: Unter dem Namen „Berlin Undercover“ erscheint eine Hommage des Berliner Underground an vier elektronische Musikdekaden. Das Label hat folglich eine musikalisch höchst diverse Auswahl an Interpreten und Interpretinnen zusammengetrommelt, die das Feuer der Stadt in sich tragen und mit ihren Klängen sinnbildlich für die verschiedenen Epochen und Entwicklungen des Berliner Sounds stehen. Die Künstler wurden beauftragt Cover-Versionen von Titeln anzufertigen, die entweder einen persönlichen Einfluss auf sie hatten oder die sie für die ikonischsten Stücke halten. Mit dabei sind legendäre Hits wie Energy 52s „Café Del Mar“, Doctor Rockits „Café de Flore“, 3 Phases „Der Klang der Familie“ und New Orders „Bizarre Love Triangle“, die von Berlin-assoziierten Artists wie Marc Houle, Dan Curtin, BB Deng, CYRK oder Namito eine Frischzellenkur erhielten. Entstanden ist so ein buntes Potpourri aus vier Jahrzehnten, funktionabel für das 21. Jahrhundert gemacht und mit Big-Room-Grooves, elektrisierendem Funk, glitzendern Synths, pulsierendem Techno und smoothem Deep House ausgestattet. Ein tolles Projekt! Volle Punktzahl. 10 Tenorali
Harald Grosskopf – Oceanheart + Oceanheart Revisited (Bureau B)
Harald Grosskopf hat bemerkenswerte Meilensteine in seiner Karriere hinterlassen, nicht nur als Solokünstler, sondern auch als Teil von Bands wie Ash Ra Tempel, Wallenstein oder der NDW-Band Lilli Berlin. „Oceanheart“ kam ursprünglich 1986 raus und basiert auf Sequenzen und Akkorde eines Mini-Moogs und eines Jupiter-6-Synthesizers, die dann Grosskopf mit Piano, Schlagzeug, indische Tablas und Solostimmen ergänzte. Das Album schwebt zwischen Synthesizer-Melodien, rhythmischen Patterns, sphärischen Ambient-Ausflügen, und krautesken Piano- und Streicher-Einsätzen. Ergänzt wird das Album nun durch „Oceanheart Revisited“, Grosskopf hat zusammen mit Engineer Tobias Stock die Tracks neu abgemischt, ergänzt, aufpoliert. Das Ergebnis klingt in sich harmonischer, organischer, spritziger. 10 Synthie Lauper
Jayda G – Guy (Ninja Tune)
Produzentin, DJ, Umwelttoxikologin- und aktivistin. Für Menschen wie Jayda G wurde der Begriff „Tausendsassa“ erfunden. An musikalischer Front meldet sich die Kanadierin nun mit ihrem neuen Album „Guy“ zurück, das in enger Zusammenarbeit mit Jack Peñate entstand. Zusammengefasst lässt sich der Langspieler als eine Rückkehr zu ihren Wurzeln beschreiben, denn die Grammy-nominierte Künstlerin wuchs mit den Genres House, Disco, R&B und Soul auf, die auf „Guy“ nun prägnanter, denn je zum Vorschein kommen. In Kombination mit ihren bemerkenswerten Singer-Songwriter-Fähigkeiten ist so ein bunt gemischtes Album entstanden, das zum Tanzen, zum Entspannen, aber auch zum Nachdenken anregt. „Guy“ ist unter anderem mit Archivaufnahmen von Jaydas verstorbenem Vater durchsetzt, dessen Leben von einer Vielzahl an einschneidenden Erfahrungen geprägt war. Mitreißend und emotional schmückt Jayda ihre Songtexte mit Anekdoten aus, die afroamerikanische Erfahrungen und den Umgang mit Tod, Trauer und Verständnis thematisieren. So verstecken sich hinter den mitunter fröhlich anmutenden Songs nicht selten tiefgründigere Messages und Geschichten, denen man besser ganz genau zuhört. 9 Länkford
Kruder & Di Gioia – ——– (Peyo Records)
Am Anfang dieses Albums von Peter Kruder und Roberto Di Gioia steht eine langjährige Freundschaft der beiden Musiker, die ihren Anfang 2005 nahm, als sich die beiden im Rahmen von Kruders Projekt Voom:Voom (zusammen mit Christian Prommer und Roland Appel) kennen- und schätzen lernten. Di Gioia wirkte damals als Pianist mit am Voom:Voom-Album. Seitdem kreuzten sich die Wege der beiden immer wieder (gewollt) und es entstand gemeinsame Musik im Laufe der Jahre, die von einem blinden Verständnis im Studio geführt zu diesem Album mit dem kryptischen Namen „——–“ heranwuchs – ein melancholisches Pianoalbum mit elektronischem Einschlag. Der Pianist Di Gioia und der elektronische Sound von Kruder gehen hier eine wundervolle symbiotische Beziehung ein, durchweg exzellent durchchoreografiert und ausbalanciert. Ein leicht (neu-)klassische Aura, Ambient-Landschaften, Synthie-Flächen, intensive Melodien, minimale Arrangements, klagend, flehend, melodisch, aber auch sehr beruhigend und meditativ. Runterkommen und entschleunigen, das geht perfekt mit „——–“ und das kann ich nur jeder und jedem empfehlen 10 Chill von Sein
Len Faki – Fusion (Figure)
Nun ist es also so weit. Len Faki – seit 20 Jahren im Geschäft – veröffentlicht sein heiß ersehntes Debütalbum namens „Fusion“. Die Doppel-LP vereint in klanglicher Hinsicht so ziemlich alles, was den musikalischen Pfad der Berliner Ikone in den vergangenen zwei Dekaden gezeichnet hat. Die Tracks wecken nostalgische Erinnerungen an Stücke seiner frühen Tage und offenbaren ebenso die futuristischen Facetten, die der Deutsche mit türkischen Wurzeln seit jeher in seiner Musik unterbringt. Diese Kunst des Kontrastreichtums manifestiert er nun auf sagenhaften 24 Tracks, die trotz der Einflüsse aus zwei Jahrzehnten über einen unverkennbaren, gemeinsamen Faki-Kamm geschert werden können. Während CD 1 vor allem als eine zeitgenössische Interpretation des Techno gewertet werden kann, der den roten Faden seiner Karriere markiert, bringt die Ikone auf CD 2 jene Passionen zum Ausdruck, die innerhalb seiner Diskografie und seinen zahlreichen Sets immer ein wenig subtiler geblieben und unter dem Radar geflogen sind. Denn Len Faki ist nicht nur Techno in Reinform, sondern auch Ambient, Broken Beat und House fernab des Linearen. „Fusion“ präsentiert uns das Gesamtpaket Len Faki in der 360-Grad-Perspektive und nimmt uns mit auf eine gigantische Reise durch den Kosmos seiner langjährigen Laufbahn. Mit diesem Album hat sich Len Faki selbst als Künstler vollendet, ohne dabei ein Ende vor Augen zu haben. Len Faki ist neugieriger und zielstrebiger als je zuvor. 10 Precious D.
Madben – Troisieme Sens (Ellum Audio)
Das, was Jeff Mills, Dave Clarke oder Richie Hawtin in den 90er an Techno auf’s Tableau brachten, diente dem französischen Technotitan Madben abermals als Inspiration für seinen autarken, erweiterten Klangkosmos. Ratternde Robotersounds mit fetten Snares und Acidbasslines („You Dance Like A Robot“) oder vokalistisch eingefärbte Tech-House Szenarien („Addicted“) sowie im Plastikman Stil gehaltene Drumsloops mit melancholischen Synthies („Lost Memories“), prägen diesen modernen Technoansatz. 12 Titel entpuppen sich als feiner Schachzug mit französischer Raffinesse. Tip: Das fett wummernde „1am At A Rave“. 9 Cars10.Becker
Talla 2XLC presents Techno Club Retroheroes Vol. 1 (ZYX)
Die überaus erfolgreiche Techno-Club-Compilationserie bekommt eine kleine Schwester. Das brandneue Konzept Retroheroes wurde erdacht von Techno-Club-Gründer Talla 2XLC und gemixt hat die erste CD sein Weggefährte DJ Sakin. Talla 2XLC und DJ Sakin hatten im Jahr 2023 einen beachtlichen Erfolg mit ihrem Remake des beliebten Trance-Klassikers „Protect Your Mind“, der Platz 1 der Beatport Top 100 Trance & Hype Charts erreichte und Millionen von Streams auf Spotify erzielte. Dieser Erfolg war die Initialzündung für die Retroheroes-Compilation, die eine exzellente Auswahl an Originalen und Reworks enthält. Von den klassischen deutschen Hard-Tech-Trance-Sounds von DJ Sakin, Talla 2XLC, Kai Tracid, Komakino, über die niederländischen und belgischen Uplifting-Pioniere Vincent De Moor, Three Drives, Svenson und Gielen bis hin zu den italienischen Mediterran-Tech-Trance-Pionieren Mauro Picotto und Mario Piu. Unvergessliche Melodien und Momente. Eine wirklich großartige Zusammenstellung. 10 points trancer
Alison Goldfrapp – The Love Intention (Skint/BMG)
Mit ihrem Projekt Goldfrapp hat die Synth-Pop-Visionärin schon diverse Alben veröffentlicht, nach über 20-jähriger Karriere erscheint nun das Solodebütalbum der Britin, das ihre facettenreiche Arbeit um ein weiteres Kapitel ergänzt. „The Love Intention“ schwelgt in House- und Disco-infizierten Beats mit Pop-Appeal, die sich von eleganten und funkelnden Synthesizern begleiten lassen. Alisons hinreißender Gesang thront zuckersüß über den Rhythmen und Melodien, ein wundervolles und mitschwingendes Album, das uns berauschend in die Nacht begleitet. 9 Ricky Disco
Black Light Smoke – Ghosts (Scissors & Thread)
Jordan Lieb alias Black Light Smoke aus Chicago kehrt mit „Ghosts“ zurück an seine alte Wirkungsstätte Scissors & Thread. Das Debütalbum des US-Amerikaners ist eine gelungene (mehr als das!) Ode an den 90er-Jahre-House und überzeugt mit deepen, soulful Beats und staubigen Grooves, ummantelt von zauberhaften Vocals der Sängerin Léah Lazonick sowie Spoken-Word-Einlagen des Künstlers selbst. Mit unerwarteten Wendungen hat Black Light Smoke das Überraschungs-Momentum auf seiner Seite und sensibilisiert die Aufmerksamkeit der Hörer immer wieder aufs Neue, sodass das gebannte Lauschen der weiträumigen, warmen Pads, in denen die clever ausproduzierten Drum-Konstrukte und Gesangssamples eingenistet sind, zu einer unverzichtbaren Angelegenheit wird. Nightdrive-Grooves aus Chicago mit introspektivem Touch. Starkes Ding! 10 Kwik-E
Aus dem FAZEmag 136/06.2023