Priorisierung gegen Gebühr: Sorgt Spotify erneut für Kontroversen?

Der Musik-Streaming-Primus Spotify hat ein neues Feature integriert, das für Kontroversen sorgen könnte.

Ab sofort bietet das schwedische Unternehmen Künstlern und Labels die Möglichkeit, ihre Musik priorisiert in den Empfehlungen der Nutzer erscheinen zu lassen – im Austausch gegen eine „promotional royality rate“, also einen Werbe-Lizenzgebührensatz. Anwendung findet das neue Feature bei der Autoplay-Funktion, die nach dem Anhören eines Songs, einer EP oder eines Albums aktiviert wird.

Wer von der Neuerung profitieren möchte und seine Musik vom Algorithmus der App bevorzugt sehen will, der muss also den oben genannten Werbe-Lizenzgebührensatz akzeptieren und eine Gebühr an die Plattform entrichten, sobald eine Wiedergabe aufgrund der Empfehlung erfolgt.

In der Musikindustrie könnte das neue Feature durchaus für ein negatives Echo sorgen, schließlich musste sich der Streaming-Dienst in der Vergangenheit bereits häufiger einer Kritik gegenüber der Tantieme-Regelung seitens des Unternehmens stellen. Insbesondere für kleinere Interpreten und Labels könnte die neue Funktion negative finanzielle Folgen haben, da wohl vor allem große Labels und Künstler von dem Promotion-Angebot Gebrauch machen werden.

Von offizieller Spotify-Seite heißt es zwar, dass das Tool „für Künstler in jeder Phase ihrer Karriere zugänglich“ sei, allerdings muss man nun erst einmal abwarten, welche langfristigen Konsequenzen das Feature mit sich bringt.

Fakt ist jedoch bereits jetzt, dass das Unterfangen mit Sicherheit nicht unkommentiert bleibt.

 

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Quelle: DJMag, Spotify