Producer-Special: DIY-Lo-Fi-Ästhetik mit Tapedecks

Producer-Special: DIY-Lo-Fi-Ästhetik mit Tapedecks

Im Producer-Special möchten wir Newcomern, angehenden Produzenten und Fortgeschrittenen ungewöhnliche, kurze und wichtige Producing-Tipps mitgeben, die auch ohne teure Gears zu machen sind und auf jeden Fall Spaß machen! Dieses Mal geht es um den typischen Lo-Fi Sound, der oft bei Vocals, Pianos und anderen Harmonieinstrumenten zu hören ist. Viele Hersteller versprechen mit einer Vielzahl von Plug-Ins, diesen Sound zu erreichen, seien es Tape-Maschinen, Vinyl-Distorter oder Bit-Crusher. Ein anderer Weg, eine Lo-Fi-Ästhetik zu erreichen, findet ihr hier:

Alles was ihr dafür braucht, ist eine musikalische Idee, der ihr einen Lo-Fi-Touch verpassen wollt, ein Kinder-Kasetten-Player mit Mikrofon und ein Audio-Interface:

1.) Tape-Recording
Ihr lasst eure musikalische Idee, sei es ein Klavier-Loop, eine Gesangsaufnahme oder ein String-Ensemble über eure Monitorboxen abspielen und nehmt das ganze mit dem integrierten Mikrofon des Kassetten-Players auf, sodass das Ergebnis auf einer leeren Kassette gespeichert ist oder auf einer alten Kassette überschrieben worden ist.

2.) Resampling
Jetzt verbindet ihr den Kophörer-Ausgang des Kassettenplayers mit dem Eingang des Audiointerfaces (Mono!) und lasst die Kassette eure selbst recordete musikalische Idee abspielen, was ihr in eurer DAW oder in kostenlosen Programmen wie Audacity aufnehmt. Jetzt habt ihr schon den größten Schritt zum Lo-Fi-Sound geschafft!

3.) Processing
Wenn ihr euch das Ergebnis anhört, merkt man sofort, dass der Sound um Jahre geältert scheint. Um diesen Sound perfekt in euren Mix einfließen zu lassen, sind noch ein paar Änderungen nötig:

  • EQ: Um unnötige Artefakte des Kassettenspielers zu reduzieren und den Drums Platz zu lassen, wird der Bassbereich bis ca. 150 Hz mit einem Low-Cut-Filter bearbeitet!
  • Pitching: Wenn du eine kleine Tonhöhenschwankung einbauen möchtest, die den Sound noch charmanter klingen lässt, lade dir das kostenlose Plug-In iZotope Vinyl runter und dreh den Warp-Regler etwas hoch!
  • Reverb: Um eine bessere Räumlichkeit bei Instrumenten zu kreieren, kannst du deinen Lo-Fi-Loop kopieren und das Original und die Kopie auf die jeweils andere Seite pannen mit dem Panoramaregler. Danach kannst du eine der beiden Spuren mit einem Hall-Preset deines Reverb-Plug-Ins bearbeiten!

Das könnte dir auch gefallen:
10 Mal Technik, ohne die Techno undenkbar wäre
FAZEmag Jahrespoll 2016: Technik (Hardware)
Richie Hawtin revolutioniert Bühnentechnik als Instrumente