Der Nahostkonflikt und das Berliner :// about blank – eine langwierige Geschichte mit bitterem Ausgang für den Techno-Club? Boykott-Aufrufe und Anschuldigungen machen der Venue am Ostkreuz jedenfalls schwer zu schaffen.
Seit vielen Jahren kommt es aufgrund der proisraelischen Haltung des Clubs immer wieder zu Boykott-Aufrufen, die seit dem 7. Oktober neue Dimensionen erreichen. Erst im vergangenen April wurde das Gebäude mit einem Hamas-Symbol beschmiert, das feindliche Objekte markiert. Das Blank steht zudem im Fokus der BDS-Kampagne, die Boykotte, Desinvestitionen und Sanktionen gegen israelische Produkte oder Kulturinstitutionen vorsieht. Im Netz wird der Club in aller Regelmäßigkeit für seine Haltung kritisiert. Und das zeigt offenbar Wirkung.
In einer internen Rundmail, die der Berliner Morgenpost vorliegt, heißt es, dass neben den Nachwirkungen der Corona-Pandemie insbesondere die BDS-Boykott-Aufrufe „tiefe Spuren” hinterlassen würden, die den Fortbestand des Clubs stark gefährden würden. Die Verantwortlichen sprechen dabei auch von „Diffamierungen und Lügen“, die massiv zugenommen hätten. „Das geht sowohl an die psychische, als auch an die materielle Substanz eines Ladens, der nie profitorientiert gewirtschaftet hat, sondern als solidarisch-ökonomischer Betrieb mit Einheitslohn und ohne Shareholder funktioniert“, heißt es in einer Erklärung auf Nachfrage der Morgenpost.
Für das :// about blank ist derweil klar, dass der Konflikt nicht auf der Tanzfläche gelöst werden kann. Aus diesem Grund wurde im Dezember 2023 erstmals ein Dialogformat der Clubcommission ins Leben gerufen, um zwischen den Parteien zu vermitteln und ein solidarisches Miteinander zu schaffen. Laut Lutz Leichsenring, Vorstandsmitglied der Clubcommission, sei das erste Treffen ein großer Erfolg gewesen. Der Austausch soll nun bei weiteren Folgetreffen intensiviert werden.
Quelle: Berliner Morgenpost
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