Quo vadis, Distillery? Protest & Bürokratie lähmen das Comeback

Quo vadis, Distillery? Protest & Bürokratie lähmen das Comeback

1992 öffnete der erste Technoclub Ostdeutschlands seine Pforten. Im März 2023 mussten diese vorerst schließen.

Ein Bebauungsplan von 2019 sah Wohnhäuser in der Nähe des alten Areals vor, weshalb die Distillery vorerst ihre Schließung bekanntgab. Ende 2023 sollte es allerdings auf dem alten Messegelände ein Comeback geben.

Bis heute ist daraus leider nichts geworden und auch der neue Termin für Ende Mai steht in den Sternen. Grund dafür seien laut Distellery-Chef Steffen Kache zähe Genehmigungsverfahren. „Wir setzen jetzt Fundamente, ziehen Wände, bauen Treppen, Fenster und Türen – das wollten wir alles schon viel früher machen“, sagt er gegenüber LVZ.

Als nächstes stehen dann die Abnahme vom Brand- und Schallschutzkonzept einschließlich Betriebserlaubnis auf dem Terminplan. „Wer heute einen Club aufmachen will, braucht nicht nur Unmengen Fachwissen, sondern auch einen Koffer Geld“, so Kache.

Allein die Planung durch ein Architekturbüro habe ihn Tausende Euro gekostet. Dazu sei allerdings gesagt, dass die „neue Distillery“ fast doppelt so groß werden soll, wie die alte, u.a. mit drei möglichen Floors für Musik.

Alle Daumen sind nun gedrückt für den September. „Im Juni, Juli mitten ins Sommerloch zu eröffnen, das bringt nichts“. Bis 2034 soll die Distillery dann laufen, bis die Stadt ihre „Bio City“, ein biotechnologisches Forschungs- und Gründerzentrum, auf der Alten Messe erweitern wird.

Schon jetzt steht also fest: es wird einen neuen Umzug geben müssen. Auch hierfür gibt es bereits Pläne, und zwar mit dem Gleisdreieck am Panometer. Das Gelände wurde der Distillery versprochen, doch Anwohner haben bereits Proteste angekündigt.

Lösung dafür könnte eine Brücke sein, die über Bahnschienen führt und dafür sorgt, dass Distillery-Gäste möglichst lautlos und störungsfrei kommen und gehen. Hier sprechen wir von Zukunftsmusik in etwa 15 Jahren.

Gut möglich, dass es dort vor 2040 gar nicht zur Eröffnung kommt, was umso zynischer ist, bedenkt man, dass das „Original“ an der Kurt-Eisner-Straße bis heute existiert. Eine Abrissgenehmigung gibt es noch nicht.

Quelle: LVZ

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