Rassismus-Vorwürfe gegen R&S-Gründer Renaat Vandepapeliere

Renaat Vandepapeliere, der zusammen mit seiner Frau das legendäre Label R&S Records gegründet hat, wird Rassismus und Nachlässigkeit vorgeworfen.

Urheber der Vorwürfe ist Eddington Again, der 2019 eine EP auf dem R&S-Imprint Apollo Records veröffentlichte. In Form von Screenshots und E-Mail-Verläufen machte Eddington seinen Streit mit dem Label öffentlich und wies auf „einen Mangel an rassischer und geschlechtsspezifischer Vielfalt unter den Künstlern“ hin, die bei R&S unter Vertrag stehen. Er sei als schwarzer Künstler zudem beleidigt, dass R&S sich nicht für die #BlackLivesMatter-Bewegung einsetzte.

Vandepapeliere, der sowohl bei R&S Records als auch bei Apollo Records im Vorstand vertreten ist, nahm sich der Vorwürfe an, wies diese jedoch von sich. Er habe keine Ahnung, wovon Eddington Again sprechen würde. Vandepapeliere ergänzte: „Außerdem haben wir kürzlich einen neuen schwarzen R&S-Artist unter Vertrag genommen und das ist großartig. Ich signe gute Musik auf meinem Label, keine Farben.“

In einem Gespräch mit DJ Mag offenbarte Eddington Again, dass die Diskrepanzen zwischen ihm und dem Label bereits vor eineinhalb Jahren begannen. „Ich habe mich mehrmals von Renaat und [Labelmanager] Andy Whitaker respektlos behandelt und missachtet gefühlt“, so der in Los Angeles ansässige Künstler. Was Eddington am meisten bestürzte war scheinbar Vandepapelieres Aussage „Ich hoffe, dass ich jetzt einen reinrassigen schwarzen Künstler gefunden habe, mit dem ich mein Leben voll konzentriert verbringen kann“. „Die Tatsache, dass Renaat Pferde züchtet und soagr eines als R&S-Logo hat, machte diesen Kommentar besonders ekelhaft“, so Eddington, dessen Vertrag mittlerweile gekündigt wurde. Auch seine Apollo-Records-EP „Damani 3“ wurde von allen Streaming-Plattformen entfernt.

In einem offiziellen Statement machten sowohl R&S Records als auch Renaat Vandepapeliere nochmals deutlich, dass Rassismus in ihrem Unternehmen keinen Platz hat und dass das Geschehene eine Verkettung ungünstiger Umstände gewesen sei. Vandepapeliere habe zudem sehr emotional gehandelt, was möglicherweise falsch angekommen war. Freunde werden er und Eddington allerdings wohl nicht mehr…

 

Das könnte dich auch interessieren:
Innvervisions schließt sich der Aktion von Bandcamp gegen Rassismus an
Stormzy spendet 10 Millionen Pfund im Kampf gegen Rassismus
Rechtsstreit mit Major Lazer & Co.: Das FYRE Festival macht wieder Schlagzeilen

Quelle: DJMag, Renaat Vondepapeliere – Facebook, Eddington Again – Instagram