Rauchen auf Berliner Tanzflächen bald tabu? Durchsetzung des Nichtraucherschutzes gefordert

Rauchen in Clubs: Was in vielen Bundesländern mittlerweile strengstens untersagt ist, ist in Berlin völlig normal. Insbesondere in den Techno-Clubs der Stadt herrscht ein ungezügelter Nikotinkonsum, der sich meist von der Tanzfläche bis auf die Toiletten erstreckt. Und das obwohl eigentlich ein offizielles Nichtraucherschutzgesetz existiert – jedenfalls auf dem Papier. Dieses soll nun verstärkt durchgesetzt werden. Nicht jeder Betreiber ist davon begeistert.

Vorangetrieben wird das Bestreben von den Ordnungsstadträtinnen Almut Neumann (Mitte) und Annika Gerold (Friedrichshain-Kreuzberg), beide Mitglied in der Partei der Grünen. Sie fordern die Berliner Clubs auf, den Nichtraucherschutz durchzusetzen, es gebe einen „hohen Handlungsbedarf”.

Interessant an der Thematik ist, dass in der Hauptstadt bereits seit vielen Jahren ein offizielles Nichtraucherschutzgesetz existiert. Es verbietet das Rauchen grundsätzlich auf den Tanzflächen. Ausnahmen könne es nur geben, wenn Clubs weniger als 75 Quadratmeter ohne Nebenraum zur Verfügung haben, oder wenn ein vollständig abgetrennter Nebenraum zum Rauchen genutzt werden kann.

Beachtet wird das Gesetz meist nicht. Laut einer Studie von 2012 ignorieren drei von vier Berliner Clubs den Nichtraucherschutz. Neumann und Gerold haben sich aufgrund der Problematik bereits mehrfach an die Berliner Clubcommission gewendet und sind dort auf einen Gleichgesinnten gestoßen: Marcel Weber, Vorsitzender Clubcommission und Geschäftsführer des Schwuz.

Bei den Verantwortlichen der Clubs stoßen die Forderungen hingegen meist auf taube Ohren. Sie sind der Meinung, dass auch ohne externe Eingriffe eine sichere Umgebung geschaffen werden könne. Stichwort: Verbesserung der Lüftungsanlagen.

Fest steht: Mit dem Vorstoß der Grünen wird sich mit der Frage der Durchsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes in Berlin wohl zukünftig verschärft auseinandergesetzt müssen. Unterstützung erhalten die Grünen unter anderem von der SPD.

Quelle: Morgenpost


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