RAVE ON SNOW 2024 – im Interview mit Booker & DJ Domenic D’Agnelli

RAVE ON SNOW 2024 – im Interview mit Booker & DJ Domenic D’Agnelli

www.raveonsnow.com
12.-15.12.2024 · Saalbach-Hinterglemm, Österreich
RAVE ON SNOW 2024 – im Interview mit Booker & DJ Domenic D’Agnelli

Line-up: Len Faki, Paco Osuna, Josh Wink, Marco Faraone, FJAAK, Melanie Ribbe, Mathias Kaden, Matthias Tanzmann, AKA AKA, Stefano Noferini, Felix Kröcher, Steve Bug, Nick Curly, Cinthie, Viviana Casanova, Pappenheimer, Gregor Tresher, Elli Acula, Chicks Luv Us, Sante Sansone, Simina Grigoriu, Karotte, Animal Trainer, Moonbootica, Ata, Kristin Velvet, Anja Schneider, Kerstin Eden, Tobi Neumann, Chris Di Perri, LOVRA, Juliet Sikora, Domenic D’Agnelli, Natalie Robinson, Joyce Muniz, Phil Fuldner, Martin Eyerer, Anne Karmané, Camea, Chris Wood, Meat, Marius Lehnert, Caren Callas, Julietta, Thomas Stieler, Merissa Mahilaa, Carlos Martinez, René Vaitl, Tonio Barrientos, Leeni, Danilo Kupfernagel, Pietro Cau, Alma, Naomi, Sierra, Christian Prommer, Padre El Ferenco, Albin Brezlan, J. Manuel & Anna Z, Dajusch, Claus, Nikk, Hanneee, DJ M-Age, Defex, Pete Kaltenburg, Gloria, Sebastian Reich, Whitny, Patrick Hero, Matt Hyper, Tactical Delay, Zemtex, Blue & Smallz, Christian Klenner, Dee Rider, Marcello, Alex Hövelmann, Several Inches, Patz, Michal Nowak, Kalua, Royal Heartleader, Macho Milano

Unser Interview-Partner: Domenic D’Agnelli. Foto-Quelle: Facebook

Du bist seit jeher Booker bei Rave On Snow. Was macht dieses Festival für dich so besonders, und wie hat sich das Festival über die Jahre entwickelt?

Für mich ist Rave On Snow besonders, weil es nicht nur ein Festival, sondern ein echtes Familientreffen ist. Jahr für Jahr kommen Freund*innen, Crews und Künstler*innen zusammen, um die gemeinsame Leidenschaft für elektronische Musik zu feiern. Der Mix aus alten Bekannten und neuen Gesichtern, die sich jedes Jahr im Ski-Dorf versammeln, schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Was das Festival auszeichnet, ist der familiäre Vibe – hier ist jeder willkommen, und es geht immer darum, gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Im Laufe der Jahre hat sich das Festival weiterentwickelt, immer mit dem Ziel, diese einzigartige Stimmung zu bewahren, während es gleichzeitig gewachsen ist und internationalere Künstler und Besucher*innen anzieht. Es ist spannend, wie sich das Event weiterentwickelt hat, aber der Kern – das Miteinander und die Liebe zur Musik – bleibt gleich.

Welche Kriterien sind dir bei der Auswahl der Acts besonders wichtig, und wie stellst du sicher, dass das Line-up jedes Jahr spannend bleibt?

Ich schau auf Instagram oder TikTok und weiß, wen ich definitiv nicht buchen werde. Haha, Spaß. Ich habe ein gutes Netzwerk und durch meine eigenen, bzw. die Rave-On-Snow-Showcases, bin ich im ständigen Kontakt mit Labels, Acts, Clubs etc. und somit immer auf den neuesten Stand. Das hilft mir sehr.

Wie sehr beeinflusst die einzigartige alpine Umgebung des Festivals deine Entscheidungen in Bezug auf das Programm?

Es ist immer wieder schön zum Jahresende mit den richtigen Acts, unseren Partypeople und Homies, ein paar Tage in den Alpen zu verbringen. Wir haben viele Acts die seit ein paar Jahren dabei sind und immer gute Vorschläge haben, das ist schon hilfreich, wir reden hier immerhin von mindestens 70 bis 80 Acts auf 14 verschiedenen Partys.

Gibt es Künstler, die du schon seit Jahren auf der Wunschliste hast, die aber bisher noch nicht da waren?

Richie Hawtin und Carl Cox. It´s time!

Neben deiner Arbeit als Booker bist du auch DJ. Wie balancierst du diese beiden Welten, und wie beeinflusst die eine Rolle die andere?

Ich habe schon sehr früh mit eigenen Partys und Events angefangen und das hat sich bis Heute nicht geändert, von dem her war es für mich schon immer eins bzw. ergänzt es sich sehr gut.

Hast du über die Jahre eine Veränderung in der Club- und Festivalkultur bemerkt, die auch ROS betrifft? Und wie gehst du mit diesen Veränderungen um – sei es musikalisch oder organisatorisch?

Die Veränderung hat uns zum Glück nicht so getroffen, dafür bedanke ich mich bei allen Gästen und Freunde die uns über die ganzen Jahre die Stange gehalten haben und uns gezwungen haben diese Hypes mitzugehen. Leider ist es bei vielen anderen nicht so und ich hoffe das es sich bald beruhigen wird.

Welche aktuellen Trends oder Entwicklungen in der elektronischen Musikszene beobachtest du gerade besonders aufmerksam?

In den letzten Jahren, besonders nach der Corona-Pandemie, hat der Hardtechno-Bereich die Szene stark geprägt. Viele Festivals und Events haben diesen Trend aufgegriffen, und es schien, als würde die harte, aggressive Seite der elektronischen Musik dominieren. Für uns bei Rave On Snow war das jedoch nicht der richtige Moment, um auf diesen Zug aufzuspringen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unseren eigenen Stil und den familiären Vibe beizubehalten, der das Festival einzigartig macht. Aktuell sehe ich, dass dieser Hardtechno-Trend langsam abklingt und sich eine neue Bewegung im Bereich des Uptempo Groove Trance herauskristallisiert. Dieser Trend bringt eine frische Energie und Melodik in die Szene, die wieder mehr Raum für Rhythmus und Groove lässt. Es ist spannend, wie sich die Szene weiterentwickelt und sich neue Soundlandschaften eröffnen.

Wie hat sich dein eigener Musikstil im Laufe deiner Karriere verändert, und wie beeinflussen neue Hypes und Genres deine DJ-Sets?

Ich bleibe meiner Linie treu und spiel einfach gute Musik – egal ob House, Minimal oder Techno. Hypes kommen und gehen, davon lass ich mich nicht beeinflussen.

Führe uns doch kurz durch das diesjährige Line-up von ROS und was für dich besonders hervorzuheben ist.

Wir haben dieses Jahr ein paar für Rave On Snow neue Techno Acts wie Len Faki, Elli Acula, Viviana Casanova und FJAAK gebucht und durch Acts wie Paco Osuna, Marco Faraone, Melanie Ribbe, Stefano Noferini, Santa Sansone, Chicks Luv Us, sind wir deutlich internationaler geworden, es entstehen neue Freundschaften und Kooperationen so das alles immer weiter wächst.

Wohin siehst du die Zukunft von Festivals wie Rave On Snow gehen, insbesondere in Bezug auf Themen wie Nachhaltigkeit und die Entwicklung der elektronischen Musik?

Die Zukunft von Festivals wie Rave On Snow sehe ich in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, bei der wir den Fokus auf Nachhaltigkeit und die Bewahrung der einzigartigen Atmosphäre legen sollten. In den kommenden Jahren werden immer mehr Festivals dazu übergehen, nachhaltiger zu arbeiten – sei es durch den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien, den Verzicht auf Einwegplastik oder durch den Einsatz von erneuerbaren Energien. Ich denke, auch wir müssen uns der Verantwortung stellen, einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten. Bei Rave On Snow haben wir bereits begonnen, solche Themen verstärkt in unsere Planung einzubeziehen, und ich bin zuversichtlich, dass dies in der Zukunft noch weiter wachsen wird. Ich denke, dass das wichtigste für Festivals wie Rave On Snow die Balance ist: Die Tradition und das familiäre Feeling bewahren, gleichzeitig aber offen für neue Entwicklungen und Trends zu bleiben. Denn die elektronische Musik ist ein lebendiger Organismus, der sich immer wieder neu erfindet.

Was war einer deiner denkwürdigsten Momente bei Rave On Snow – als Booker, DJ oder einfach als Festivalbesucher?

Das dürfte der Surprise-Auftritt von Paul Kalkbrenner auf dem Schattberg gewesen sein.

Was motiviert dich nach so vielen Jahren in der Szene immer noch, und was sind deine nächsten persönlichen Ziele als DJ und Booker?

Es hält mich jung (lacht). Ich bin gerade sehr viel im Studio und für 2025 sind ein paar richtig coole Projekte in der Pipeline, mehr kann ich Moment nicht verraten.

Das Aftermovie von Rave On Snow aus dem letzten Jahr:

Aus dem FAZEmag 153/11.2024
Web: www.raveonsnow.com