Großeinsatz für 650 Beamten in Clubs und Discos in Nordrhein-Westfalen vergangenes Wochenende: In der Samstagnacht vom 4. auf den 5. Mai fanden großflächige Razzien in mehreren NRW-Städten statt, bei denen verschiedene Verstöße festgestellt wurden.
Ziel war es, Informationen über die Verbindungen zwischen kriminellen Familienclans und der Türsteher-Szene zu herzustellen. In Nordrhein-Westfalen arbeiten die Landespolizei, Kommunen, die Bundespolizei und die Zollbehörde seit vielen Jahren zusammen, um Clankriminalität zu bekämpfen. Der Verdacht: Verbindungen zwischen kriminellen Clans und dem Bewachungs- und Sicherheitsgewerbe in Form eines Geflechts von Briefkastenfirmen, Subunternehmen und wechselnden Gesellschaften zur Steuerhinterziehung. Das Umgehen von Vorschriften sowie das Generieren größerer Verdienstmöglichkeiten soll auf diese Weise möglich gemacht werden.
Die Razzien am vergangenen Wochenende fanden in Essen, Duisburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln und Düsseldorf statt. Neben Clubs und Discos wurden auch Durchsuchungen in Shisha-Bars, Kneipen und Gaststätten durchgeführt. Ein ausführlicher Bericht liegt aus Essen vor. Essen gilt als Hochburg der Clankriminalität. Hier wurden 26 Verstöße unter anderem gegen das Betäubungsmittelgesetz, das Waffengesetz, das Glücksspielgesetz und das Nichtraucherschutzgesetz festgestellt. Zwei Türsteher durften nicht mehr weiterarbeiten, einer musste mit aufs Polizeipräsidium, wurde jedoch nach Zahlung einer Geldstrafe wieder auf freien Fuß gelassen. Gegen die Person bestanden sechs Haftbefehle. Außerdem wurden zwei Spielautomaten versiegelt und vier weitere abtransportiert, aufgrund von Verstößen gegen das Glücksspielgesetz.
Unter Clankriminalität verstehen die Behörden Straftaten in Bezug auf ethnisch selbstständigen, subkulturellen kriminellen Familienstrukturen, die von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet sind. Der Begriff ist jedoch umstritten, da er großes Potenzial dazu bietet, Menschen mit Migrationshintergrund aufgrund derer Familienzugehörigkeit und Herkunft zu diskriminieren und zu stigmatisieren.
Quellen: zdf.de, radioessen.de
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