Reeperbahn Festival – Napoleon Gold im Interview

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Ende diesen Monats findet zum elften Mal das Reeperbahn Festival in St. Pauli statt. mittlerweile hat sich das Club-Festival zu einem der wichtigsten in ganz Europa entwickelt. Es verbindet dabei die verschiedensten Musikrichtungen wie Indie Rock, Folk und Jazz mit elektronischen Klängen wie House, Techno oder Ambient. Neben der Musik finden aber auch diverse Lesungen und Filmvorführungen statt. In diesem Jahr spielen in den vier Tagen unter anderem Acid Arab, Alex Vargas, Bishop Nehru, Sun Glitters, Boy, Christian Löffler, Napoleon Gold oder Drangsal auf. Dazu kommen Lesungen mit Hollow Skai oder Jens Balzer. Los geht es am 21. September. Dann verwandelt sich St. Pauli bis zum 24. in ein buntes Meer aus Musiknerds, kreativen Köpfen und Leuten aus der Musikindustrie. Am 23. gibt es im Kaiserkeller den Showcase „Luxembourg Sounds Like…“ mit Napoleon Gold, Sun Glitters und Cleveland. Wir werden alle drei Acts im Interview vorstellen in den kommenden Wochen, los geht es mit Napoleon Gold (Antoine Honorez & Jerome Klein).

Ihr habt schon auf vielen großen Festivals in Europa gespielt. Ist es jetzt für euch das ersten Mal, dass ihr auf dem Reeperbahn Festival spielt? Falls ja, habt ihr irgendwelche Erwartungen?

Das ist tatsächlich unser ersten Mal hier. Wir freuen uns schon sehr auf unseren Auftritt mit unseren Freunden von Sun Glitters und Cleveland. Ich hoffe, dass wir ein tolles Publikum haben, ein paar Interessierte aus der Musikindustrie und eine Menge Spaß.

Ihr habt zusammen mit Sun Glitters gearbeitet, mit dem ihr ja auch die Bühne teilt. Mögt ihr was über eure Zusammenarbeit verraten?

Ich habe Victor (Sun Glitters) vor einer Weile in Luxemburg getroffen. Er hat sich um mich gekümmert und mir mit Ableton und anderen Computerproblemen geholfen. Ich habee ihm immer wieder Demos geschickt um sein Feedback zu erhalten. Eines Tages fragte er dann nach dem Stems. Er drehte an ein paar Knöpfen und drückte ein paar andere und schickte mir den Track mit einem reicheren und volleren Sound zurück. Ich bin sehr froh und stolz mit ihm gearbeitet zu haben.

Antoine, du hast Napoleon Gold als Soloprojekt gestartet. Jetzt hast du allerdings einen Partner. War das eine spontane Entscheidung oder hast du bewusst nach einem Partner gesucht?

Das hat sich eigentlich sehr natürlich entwickelt. Ich hatte irgendwann keine Lust mehr bei meinen Shows ständig hinter meinem Computerbildschirm zu sitzen. Es fühlte sich nicht richtig an. Eines Tages habe ich Jerome mit einer seiner Jazz-Bands gesehen. Er spielte Klavier und Schlagzeug und nach dem Konzert haben wir uns unterhalten. Irgendwann stellte sich heraus, dass er ein Fan von Napoleon Gold war und wir verabredeten uns für eine Jam-Session. Ein paar Wochen später haben wir uns dann bei ihm getroffen, ein paar Bier getrunken und angefangen zu spielen. Das hat viel Spaß gemacht und macht es auch immer noch!

Deine Musik ist sehr warm und entspannt. Wer hat dich beeinflusst solche Musik zu produzieren?

Verrückterweise bin ich mit Punk und Hardcore aufgewachsen. Ich habe erst später auf der Universität agefangen mich mit elektronischer Musik zu beschäftigen. Dann habe ich Bonobos Album „Animal Magic“ gehört und mich sofort in die Sounds und seine Produktionsweise verliebt. Das Album hat mir eine völlig neue Welteröffnet. Ich fing an mir die Musik von Holy Other, Clams Casino, Lapalux, Apparat und ähnlichen anzuhören. Irgendwann entschied ich, dass ich mir eine Midi-Keyboard kaufen sollte um selber elektronische Musik zu produzieren.

Magst du uns zum Abschluss noch was über eure Show erzählen? Was kann das Publikum erwarten? 

Seit wir elektronische Sounds mit „echten“ Instrumenten wie Schlagzeug, Rhodes, Gitarre und Percussion mixen sind unsere Live-Shows sehr organisch geworden. Außerdem lassen wir uns immer wieder Raum für Improvisationen. Deswegen ist jede Show auch etwas anders als die davor oder die danach. Hinzu kommt eine gewisse Energie und Kommunikation während wir auf der Bühne sind.

Reeperbahn Festival – Cleveland im Interview
Reeperbahn Festival – Sun Glitters im Interview
Reeperbahn Festival – „Luxembourg sounds like…“ 

Reeperbahn Festival // 21.09-24.09.2016 // diverse Orte, St. Pauli, Hamburg
Line-up: Acid Arab, Christian Löffler, James Johnston, Napoleon Gold, Gang Of Four, Sun Glitters, Bishop Nehru, Boy, Imarhan, Alex Vargas, Connor Youngblood, Dota, Drangsal, Fatoni, Matias Aguayo & The Desdemonas

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