Revier Südost: Erneute Rassismus- und Misshandlungsvorwürfe

 

Revier Südost: Erneute Rassismus- und Misshandlungsvorwürfe – Bild: FB-Seite Revier Südost – Fotograf Tjard Asseng

Nach den Rassismus- und Homophobie-Vorwürfen im August folgen nun weitere Anschuldigungen gegen den Berliner Club.

Nach der SYNOID-Party am 15. August in dem Berliner Club Revier Südost, früher Griessmühle, hatte der Tänzer und Aktivist Nicholas Rose auf seiner Instagram  Vorwürfe gegen die Türsteher*innen erhoben und schrieb: “Ich dulde keinen Rassismus, keine Homophobie und keine hyper-maskuline Energie und das solltet ihr auch nicht! Der Schmerz, den ich fühle, ist echt. Ich werde nicht aufgeben und werde weiterhin für Menschen wie mich in Berlin und darüber hinaus eintreten. You better believe it!”(wir berichteten).

Nun hat das Elektronik-Magazin Resident Advisor nach gründlicher Recherche weitere Vorwürfe gesammelt, die alle auf rassistisches und aggressives Verhalten der Mitarbeiter*innen zwischen 2019 und 2021 zurückgehen.

Einer der Anklagenden ist DJ Wells. Auch er war bei der SYNOID-Party dabei und klagte über die zu strenge Überwachung des Sicherheitsdienstes und das „ekelhafte“ Verhalten des Personals. Sänger Cedric Perry berichtet von aggressivem Verhalten gegenüber POC („People Of Color“). Die Türsteher*innen sollen angeblich die Betroffenen fotografiert haben, gedroht haben, die Polizei zu rufen oder durchsucht – alles ohne Grund und nur basierend auf Vorurteilen. Diese Vorfälle wurden immer wieder der Geschäftsführung weitergeleitet, doch diese ignorierte das Rassismus-Problem immer wieder. Erst ab den Vorwürfen durch Rose bezog das Revier Südost Stellung. In der letzten Stellungnahme vom 23. August entschuldigte sich der Verein bei dem Aktivisten.

Auf die vom Resident Advisor gesammelten Vorwürfe reagierte Revier Südost nicht direkt, kündigte aber mehrere Richtlinien-Änderungen an, um die „notwendigen Änderungen“ umzusetzen. Ein Team von Expert*innen bildet das Personal des Clubs neu aus, zudem soll es bei jeder Veranstaltung ein externes „Awareness-Team“ geben, das das an den Veranstaltungen teilnimmt und als Anlaufstelle für Gäst*innen fungiert, die jede Form von Fehlverhalten, Belästigung oder Diskriminierung erfahren haben.

Ob der Club dennoch weiterhin gut besucht wird und so beliebt bleibt, wie er es einmal war, bleibt erstmal unklar. Viele Künstler*innen und Veranstalter*innen haben bereits bekannt gegeben, nicht im im Revier Südost aufzutreten, so findet zum Beispiel „Cocktail D´Amore“ nicht mehr in der Berliner Veranstaltungsstätte statt und wechselt seinen Ort.

https://www.instagram.com/p/CS7YANMqlsp/

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Quelle: Resident Advisor