Rone – Orchestrale Elektronik

Foto: Cha Gonzalez

Erwan Castex alias Rone ist bekannt für seine Zusammenarbeiten mit kreativen, zeitgenössischen Köpfen aus den verschiedensten kulturellen Ecken. Er kooperierte bereits mit Schriftsteller*innen, Ballett-Gruppen und Regisseur*innen und gilt daher als einer der aufregendsten elektronischen Musik-Acts Frankreichs. Für sein neues Album „L(oo)ping“ arbeitete er mit dem Orchestre National de Lyon zusammen und zeigte sich im Vorfeld ungewohnt nervös …

Hallo, Erwan. Du hast schon eine ganze Reihe von Projekten mit Künstler*innen aus den verschiedensten Sparten und Genres realisiert. Dennoch warst du vor der Zusammenarbeit mit dem Orchestre National de Lyon sehr aufgeregt. Warum?

Da ich ein Autodidakt bin, habe ich einen Minderwertigkeitskomplex in Bezug auf akademische, klassische Musik entwickelt. Glücklicherweise half mir der Komponist und Arrangeur Romain Allender, das Eis zu brechen und Brücken zwischen der akustischen und meiner eigenen Welt zu schaffen. Ich habe dadurch eine völlig neue Sound-Palette für mich entdecken können.

Erzähl uns mehr über die Zusammenarbeit.

„(Loo)ping“ war eine akrobatische Reise und eine umfassende Lernerfahrung für mich. Wie bereits erwähnt war ich zu Beginn sehr nervös, aber der Dirigent Dirk Brossé war sehr enthusiastisch und gab mir großes Selbstvertrauen. Das Orchester ist ein riesiges Gebilde, und es zum ersten Mal zu sehen, war beeindruckend. Es sind zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Welten aufeinandergeprallt, aber wir haben es geschafft, etwas Gemeinsames zu realisieren. Ich bin sehr stolz.

Was hast du aus der Kooperation gelernt?

Diese neuen Begegnungen helfen mir, meine Musik aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, außerhalb meiner Komfortzone zu arbeiten und neue künstlerische Territorien zu entdecken.

Ein kurzer Blick in die Zukunft?

Ich werde mit dem Album durch Europa reisen. Im Oktober werde ich zudem „Room With A View“ mit (LA)HORDE und dem Ballet National de Marseille in New York aufführen. Außerdem arbeite ich an einem Original-Soundtrack für eine TV-Serie.

„L(oo)ping“ ist am 16. Juni via InFiné Music erschienen. In der ARTE-Mediathek findet ihr eine Konzertaufzeichnung.

Aus dem FAZEmag 138/08.2023
Foto: Cha Gonzalez
www.rone-music.com