Ruhrgebiet: Comeback der Loveparade? Essen erhält neue Parade – Sicherheitsbedenken

Ruhrgebiet: Comeback der Loveparade? Essen erhält neue Parade – Sicherheitsbedenken. Foto-Quelle: Flickr. Credit: Dennis Wegner

Was Berlin kann, kann das Ruhrgebiet auch? Zwei Essener planen für Ende August eine neue Art Loveparade für ihre Stadt. Mehrere Zehntausend Teilnehmer werden erwartet. Im Netz äußern viele Sicherheitsbedenken.

Während die Rave The Planet Parade in Berlin gerade ihr Line-up und die Floats für die bereits vierte Ausgabe des Loveparade-Revivals ankündigte, bahnen sich für das Ruhrgebiet ebenfalls Neuigkeiten bezüglich einer Musikparade an. Bekommt der Ruhrpott nun auch ein Loveparade-Comeback? Diesen Eindruck könnten für viele Menschen zumindest Pläne zweier Essener vermitteln. Geplant ist eine große Parade im Stil der damaligen Loveparade durch Essen.

Zur Erinnerung: 2007 zog die Loveparade, unter dem neuen Sponsor McFit und dem neuen Inhaber Rainer Schaller, von Berlin ins Ruhrgebiet um. Zuvor hatte Schaller die PlanetCom GmbH übernommen, die die Loveparades in Berlin zuvor umsetze, in die Lopavent GmbH umbenannt und 2006 nach zwei Jahren des Ausfalls wieder in Berlin durchgeführt. Zuvor meldeten die Veranstalter 2005 die Insolvenz an. McFit bewahrte das Unternehmen vor einer Löschung aus dem Handelsregisterbuch. Vorausgegangen war die Aberkennung der Loveparade als Demonstration und damit einhergehend finanzielle Probleme.

Nachdem man sich nicht mehr mit der Stadt Berlin einigen konnte, schrieb man die Loveparade deutschlandweit aus – und bekam mit dem Ruhrgebiet ein neues Zuhause. 2007 und 2008 wurde die Loveparade in Essen und Dortmund erfolgreich durchgeführt. 2009 wurde die Parade in Bochum aufgrund von Sicherheitsbedenken vorher abgesagt, 2010 in Duisburg kam es zum großen Unglück mit 21 Toten und über 650 Verletzten. Da wundert es kaum, dass viele Menschen jetzt erneut Sicherheitsbedenken gegenüber der neuen geplanten Parade äußern.

Die Loveparade 2007 in Essen:

Verantwortlich für das Vorhaben zeichnet sich essendiese, ein Projekt zweier lokaler Menschen aus Essen mit Social-Media-Reichweite (über 100 000 Follower auf Instagram), die die Stadt aktiv mitgestalten wollen. Mehrere Aktionen konnten die beiden Maskenträger bereits umsetzen. Man wolle „eine moderne Gegenbewegung zu der sich spaltenden Kultur bilden und Essen mit unserer Arbeit noch schöner und lebenswerter machen“, so die Eigenbeschreibung.

Pott Parade soll die neue Veranstaltung heißen. Ein Datum steht mit Samstag, den 30. August, auch schon fest. Die konkreten Pläne: Auf einer abgesperrten Strecke von 2,5 Kilometern möchten die Veranstalter durch das Stadtteil Altenessen ziehen – im Kreis rotierend. Von 15 bis 20 Trucks, einigen Bühnen mit Live-Programm und „mehreren 10 000 Besuchern“ ist die Rede.

Der große Unterschied zur Loveparade: es solle neben elektronischer Musik auch Raum für andere Musikrichtungen geben. Das als Kulturparade geplante Event soll Künstlern und Kulturschaffenden des Ruhrgebiets eine große Bühne bieten. Derzeit suche man nach Truck-Betreibern. Die Größe der Parade hinge letztendlich von den Sponsoren ab.

In den sozialen Medien wird die Parade rege diskutiert. Neben großem Zuspruch äußern viele auch Bedenken an der Sicherheit. Essendiese versichert, man arbeite derzeit gemeinsam mit Essen Marketing an einem Sicherheitskonzept. Essen Marketing unterstützt Veranstalter bei Events und setzt bereits mehrere größere Projekte in der dortigen Innenstadt um. Treffen mit Polizei, Stadtvertretern und Feuerwehr habe es auch bereits gegeben. Ein gewisser Beigeschmack bleibt nach den Geschehnissen der damaligen Loveparade dennoch. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Der WDR über die geplante Pott Parade:

Hier findet ihr eine Übersicht über zahlreiche weitere geplante Techno- und Musikparaden und -demos in diesem Jahr.

 

Quellen: WDR, WAZ, essen diese, Stadt Essen

Die Pott Parade ist für den 30. August 2025 in Essen geplant.

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