Ryan Crosson – 5 Tracks aus Detroit

Ryan Crosson

Ryan Crosson stammt aus den Vororten von Detroit und ist bestens vertraut mit der musikalischen Geschichte der Motor City. Zusammen mit Shaun Reeves und Lee Curtis betreibt er das Label Visionquest, mit seinem langjährigen Kollaborateur Cesar Merveille hat er bisher zwei Alben veröffentlicht. Im November erscheint seine neue EP „Comet Pills“ auf No. 19 Music. Hier präsentiert er uns seine fünf wichtigsten Tracks aus Detroit.

 

Bob Seger System – Mongrel (Capital, 1970)
Die Motor-City-Legende geht von November 2018 bis Ende Mai 2019 wieder mal auf Tour. Wenn du aus Michigan kommst, musst du mindestens einen Bob-Seger-Song kennen. Das hier ist ein Favorit meines Mentors Derek Plaslaiko, aufgenommen 1970. Vor dem RPR Soundsystem und dem LCD Soundsystem gab es das Seger System.

Binary Star – Reality Check (Subterraneous Records, 1999)
Das Soundscape Kollektiv brachte einst schon in den frühen 2000er Jahren One Be Lo – die eine Hälfte von Binary Start – für eine kleine Show im Keller von Vinyl Addict Records nach East Lansing. Es war ein äußerst bescheidenes Ereignis, aber dennoch ein unvergessliches für eine Gruppe von Freunden, die eine Party schmeißen wollten. Dieser Track von Binary Star erschien, wie einige andere auch, sowohl auf dem Album „Waterworld“ als auch auf „Masters of the Universe“. Das ist eine persönliche Hymne für mich aus dieser Zeit.

Moody – Freeki Mutha F cker & Det.riot (KDJ, 2008)
Wähle irgendwas aus seiner Diskographie. Es ist wirklich ein Kinderspiel mit diesem Kerl. Kenny Dixon Jr ist ein Meister und seine Musik und Persönlichkeit waren für meinen Detroiter Soundtrack unerlässlich. „Freeki Mutha F cker“ und „Det.riot“ sind auf dem gleichen Album und ich habe sie ausgewählt, weil ich dachte, dass zu meinen aktuellen Favoriten gehören. Aber dann realisierte ich, dass die Tracks schon 2008 erschienen sind. Verdammt, wie die Zeit fliegt …

Alice Coltrane – Blue Nile (ABC Records, 1970)
„Ptah, The El Daoud“ ist vom Anfang bis zum Ende ein tolles Album. Der übliche Kollaborateur Pharaoh Sanders ist überall dabei, genau wie auch bei „Journey in Satchidananda“. Ihre Musik ist immer super ausgefallen, manchmal sehr ausgefüllt und grenzt in den intensivsten Momenten an Free Jazz. Ich habe ihre ganze Diskographie noch nicht gehört, aber von dem, was ich gehört habe, finde ich das hier maximal bekömmlich und entspannt. „Blue Nile“ ist mein Favorit auf dem Album.

Shigeto – Evergreen (Moongadget, 2008)
Schönes Musikstück. Ich mag fast alles, was dieser Typ macht. Er wurde in Saginaw, nördlich von Detroit, geboren und ist ein fester Bestandteil der Ghostly-International- und Spectral-Sound-Crew. Leider habe ich nur einen kleinen Teil seines Sets beim Movement Festival vor einigen Jahren mitbekommen. Ich werde ihn aber definitiv nicht mehr verpassen, wenn ich noch mal die Chance dazu habe, ihn zu sehen.

 

Aus dem FAZEmag 081/11.2018
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